„Meine beruflichen Perspektiven sind durch den Master in Mannheim viel konkreter geworden!“

Léa Beringuer kommt aus Metz in Frankreich, ist 22 Jahre alt und hat sich nach ihrem deutsch-französischen Bachelor für den Mannheim Master in Management entschieden. In ihrer myUniMA story erfahrt ihr, wieso sie als BWLerin mit Radiologen zusammengearbeitet hat, warum sie im Ausland studiert und welche neuen Perspektiven sie in Mannheim gewonnen hat.

Hattest du immer vor, im Ausland zu studieren?

Ich habe schon mit 11 Jahren angefangen Deutsch zu lernen, weil meine Eltern das wollten. Ein Jahr später war ich für einen zweimonatigen Auslands­aufenthalt bei einer sehr netten Familie in der Nähe von Ravensburg. Da habe ich gelernt, dass die Sprache nicht nur nützlich ist, sondern auch Spaß machen kann. Bei meiner Rückkehr nach Metz hatte ich dann einen leichten schwäbischen Akzent. (lacht) Später habe ich mich entschieden, das deutsch-französische AbiBac zu machen und hatte ab da im Kopf, mal in Deutschland zu studieren. Eigentlich hätte ich schon den Bachelor in Deutschland machen können, aber ich hatte Sorge, sprachlich nicht mit den anderen Studierenden mithalten zu können. Also habe ich einen deutsch-französischen Bachelor gemacht, jeweils ein Jahr in Metz und in Saarbrücken studiert sowie ein Praktikum in Deutschland absolviert. Dann war ich bereit, für den Master nach Deutschland zu gehen und bin nach Mannheim gekommen!

Was machst du, wenn du nicht studierst?

Ich lese oder jogge an der Rheinpromenade, gern entdecke ich neue Orte: mein Lieblingsplatz für einen entspannten Abend mit Freund*innen ist am Hafen. In den letzten Monaten habe ich außerdem bei einer Firma in Heidelberg gearbeitet. Wir bieten Radiologen eine Software an, die mit künstlicher Intelligenz dabei hilft, Krebs festzustellen. Ich habe dort bei einem dreimonatigen Praktikum im letzten Sommer die Markt­eintritts­strategie der Firma in Frankreich entwickelt und implementiert. Das hat mir so gut gefallen, dass ich als Werkstudentin geblieben bin. Inzwischen wird die Software in Frankreich bereits in zwei Krankenhäusern angewendet. Auch langfristig kann ich mir vorstellen, in der Gesundheitsbranche zu arbeiten. Gerade in diesem Bereich gibt es momentan sehr viele wichtige Innovationen und Herausforderungen und es ist eine spannende Schnittstelle von Wissenschaft, Wirtschaft und Medizin. Ich würde gerne den Wandel der Branche unterstützen und die Einführung neuer Produkte ermöglichen. Dass mir dieser Bereich besonders gefällt, ist mir erst in Mannheim bewusst geworden.

Wie bist du nach Mannheim gekommen?

Ich habe mich für Mannheim entschieden, weil die Uni für BWL einen tollen Ruf hat und das Kursangebot sehr spannend aussah. Ich hatte allerdings befürchtet, dass alles sehr theoretisch sein würde – das ist es aber gar nicht! Es gibt viele Gastredner*innen in meinen Veranstaltungen, Events mit Unternehmen, Einblicke in die Welt nach dem Studium mit dem Q-Summit oder dem Mannheim Forum. Es ist meiner Meinung nach eine Stärke der Uni Mannheim, dass sie so viele Überschneidungen mit der Praxis bietet – so bekommt man konkretere Ideen für die Zukunft. In Deutschland ist es ohnehin viel üblicher neben dem Studium zu arbeiten oder ein ‚gap year‘ zu machen, in Frankreich wird meistens sehr stringent studiert. Deshalb bin ich eine der Jüngsten meines Studien­gangs!

Du hast die Zeit auch genutzt, um dich zu engagieren, richtig?

Ja! Das Master-Team der Fach­schaft BWL hat einen „International Workshop“. Der soll internationale MMM Studierende unterstützen und vernetzen. Ich selbst habe am MMM International Peer Programm teilgenommen. Man bekommt als internationaler Vollzeit-Studierender einen Buddy zugeteilt, der einen schon vor der Ankunft zum Beispiel bei der Wohnungs­suche unterstützt. Meine Buddy war toll, sie war super nett und ich konnte auch ihre Freund*innen kennenlernen. Irgendwann habe ich dann angefangen, die Initiative selbst zu unterstützen und inzwischen bin ich im Leitungs­team des International Workshops. Wir organisieren Veranstaltungen für internationale Studierende, haben einen Guide zu Mannheim erstellt, der das Ankommen erleichtern soll, und möchten in Zukunft internationale und deutsche Studierende noch mehr zusammenzubringen.

Vermisst du Frankreich manchmal?

Ich habe gelernt, mich an neuen Orten schnell zu Hause zu fühlen. Natürlich ist mein Zuhause da, wo meine Familie ist: in Frankreich. Aber meine Freund*innen sind sowieso in verschiedenen Ländern und Städten verteilt. Komisch war es während der Corona-Pandemie: Ich war bisher oft im Grenzgebiet zwischen Frankreich und Deutschland unterwegs. In der Pandemie ist mir aber das erste Mal bewusst geworden, dass ich wirklich im Ausland bin und es eine Grenze gibt, denn ich durfte meine Eltern und Freund*innen nicht einfach besuchen, wann ich wollte. Grundsätzlich lernt man als internationale Studierende schnell Anknüpfungs­punkte zu entdecken und sich zurechtzufinden. Ich wohne hier im Studierenden­wohnheim mit 24 Leuten auf einem Stockwerk, da kann man immer mit jemandem etwas unternehmen. Und da Studierende aus ganz unterschiedlichen Fach­richtungen und Semestern zusammenkommen, entsteht ein toller Austausch.

Was sind deine nächsten Ziele?

Als nächstes steht mein Auslands­semester in Boston an. Ich bin ein sehr großer Europa-Fan und war bisher hauptsächlich in Europa unterwegs. Jetzt freue ich mich aber, über den Tellerrand hinauszuschauen, denn ich war noch nie in Nordamerika und bin gespannt auf die neue Erfahrung. Anschließend werde ich meine Master­arbeit im Bereich Innovations­management schreiben. Und danach könnte ich mir gut vorstellen, in Deutschland zu bleiben, je nach den sich bietenden Gelegenheiten. Meine beruflichen Perspektiven sind durch den Master in Mannheim viel konkreter geworden!

Text: Theresa Poralla / August 2021