Portraitfoto von Andrés Davila. Er trägt ein weißes T-Shirt und ein schwarzes Sakko.

„Die Professor*innen sind immer für uns da“

Andrés Davila ist 21 Jahre alt und studiert im ersten Master­semester Wirtschafts­mathematik. Nach seinem Abitur in Ecuador entschloss er sich, seine Heimat zu verlassen, um in Mannheim zu studieren. In seiner myUniMa story erzählt er, was ihn dazu motiviert hat und was er an der Uni Mannheim besonders schätzt.

Warum hast du dich dafür entschieden, in Deutschland zu studieren?

Ich komme ursprünglich aus Ecuador und war dort auf einer deutschen Schule. Ich habe dort auch mein Abitur gemacht und Deutsch bereits als Kind gelernt. Wir hatten ziemlich viel Kontakt zur deutschen Kultur, da viele unserer Lehrer*innen aus Deutschland und auch aus der Schweiz kamen. Mit 15 Jahren habe ich einen Austausch in Bayern gemacht, war dort für ein paar Wochen in einer Schule und habe viel gelernt. Dann war für mich klar: Ich will für mein Studium nach Deutschland.

War es für dich am Anfang in Deutschland schwierig oder bist du gut zurechtgekommen?

Ich bin gut zurechtgekommen. Aber von Ecuador kannte ich es nicht, dass sonntags immer alles geschlossen ist und auch nicht die Kälte im Winter, obwohl es vielleicht nicht so kalt ist wie in anderen Ländern. Die Kälte war auch ein Grund dafür, dass ich für mein Auslands­semester nach Lissabon gegangen bin.

Gibt es Angebote oder Ressourcen an der Uni, die dir besonders geholfen haben?

Das Akademische Auslands­amt hat mir viel, besonders mit der Dokumentation für die Aufenthalts­erlaubnis geholfen. Ich musste zum Beispiel ein paar Dinge beantragen, bevor ich nach Deutschland gekommen bin. Sie haben mir erklärt, wie die ganzen Prozesse ablaufen und was man alles erledigen muss. Und auch als ich im Auslands­semester war, hatte ich viel Kontakt mit ihnen.

Warum hast du dich für das Wirtschafts­mathematikstudium an der Uni Mannheim entschieden?

Tatsächlich wollte ich am Anfang VWL studieren. Ich habe recherchiert und mit ein paar Leuten gesprochen, die ich kannte, die schon etwas in Richtung VWL gemacht haben. Sie haben mir gesagt, dass man viel Mathe braucht. Dann bin ich auf die Idee gekommen, VWL mit Schwerpunkt Mathe zu studieren und habe den Studien­gang Wirtschafts­mathematik gefunden. Ich habe mir das angeschaut und fand es richtig interessant. Ich muss auch ehrlicherweise sagen: Ich wusste nicht, wie anspruchsvoll Mathe an der Uni sein würde. Darauf war ich nicht vorbereitet. Aber letztendlich bin ich sehr zufrieden mit meiner Entscheidung.

Was macht dein Studium an der Uni Mannheim besonders?

Spontan fallen mir vier Punkte ein, die ich zuvor nicht richtig wertgeschätzt habe und bei denen ich erst im Laufe des Studiums gemerkt habe, dass sie wichtig sind.

Erstens: Es gibt sehr viele Initiativen, bei denen man als Student*in mitmachen kann. Vor allem als internationaler Student lernt man schnell Leute kennen und findet Freunde. Und obwohl Mannheim nicht die größte Stadt in Deutschland ist, kann man einiges unter­nehmen, sich mit Leuten verknüpfen und vieles dabei lernen.

Zweitens: Ich glaube Mannheim ist sehr international, vor allem auch im Vergleich mit anderen Unis in Deutschland.

Drittens: Ein Auslands­semester bietet sich aufgrund der internationalen Semesterzeiten und der vielen Partnerunis an. Ich habe ein Auslands­semester in Lissabon gemacht und ich glaube, wenn ich an einer anderen Uni gewesen wäre, hätte ich das vielleicht nicht machen können oder es wäre zumindest ein bisschen schwieriger gewesen.

Und Viertens: Dass man einen sehr guten Kontakt mit den Professor*innen hat. Vor allem in meiner Fakultät sind wir nicht so viele Studierende, wodurch eine gute Beziehung zwischen Studierenden und Professor*innen entsteht. Es gibt viele Sprechstunden und die Professor*innen sind immer gerne für uns da, um Fragen zu klären. Das findet man an anderen großen Unis nicht unbedingt.

Wie verbringst du deine Freizeit hier in Mannheim? Gibt es besondere Orte, die du empfehlen würdest?

Ich bin oft am Rhein, um dort spazieren zu gehen oder Sport zu machen. Auch der Unisport gefällt mir sehr, da man sich flexibel für einen Tag anmelden kann und sich nicht verpflichtet fühlt, jedes Mal hingehen zu müssen. Ich habe ein paar Sportarten ausprobiert, war beispielsweise beim Boxen und auch bei der Unileague mit einem Team von Wirtschafts­informatiker*innen. Das hat wirklich Spaß gemacht.

Was würdest du zukünftigen Studierenden empfehlen, die überlegen, nach Mannheim zu kommen?

Einerseits würde ich dazu raten, sich die verschiedenen Initiativen anzuschauen, ob etwas dabei ist, wo man sich engagieren will. Andererseits würde ich empfehlen, in der Bibliothek zu lernen, da man dort produktiver ist, weniger abgelenkt wird und auch mit anderen Studierenden zusammen lernen kann. Zwei Köpfe denken besser als einer.

Interview: Celine Gerger / Januar 2025