Ich habe etwa vor vier Jahren angefangen, Deutsch zu lernen und jetzt möchte ich es auch gerne anwenden. Ich spreche hier in Mannheim viel Deutsch und denke, dass ich in dieser Sprache auch sehr gut meine Gedanken ausdrücken kann.
Vor ungefähr sechs Jahren habe ich in Südkorea während meines VWL-Studiums einen koreanischen Professor kennengelernt, der in Deutschland promoviert und auch an einer Universität gearbeitet hat. Ich habe ihm erzählt, dass ich auch gerne im Ausland studieren würde. Er riet mir, nach Deutschland zu gehen – aber zuerst solle ich Deutsch lernen und mich dann entscheiden. Also habe ich Deutsch gelernt.
Das kam erst später. Ich hatte gehört, dass die Studienbedingungen in Deutschland sehr gut seien, genau wie die Arbeitsbedingungen. Deshalb habe ich mich für Deutschland entschieden. In Heidelberg habe ich dann eine Sprachschule besucht. Ich dachte, dass ich dort studieren würde oder vielleicht in Berlin. Aber in Heidelberg riet man mir, mich für VWL in Mannheim zu bewerben, denn Mannheim sei dafür eine sehr gute Adresse! Also habe ich mich dort und an anderen Universitäten beworben, mich dann aber für Mannheim entschieden. Ich hatte mich über die Uni informiert und wusste, dass ich dort gerne studieren möchte und mit einem Abschluss die besten Möglichkeiten habe.
An der Uni Mannheim mag ich, dass das, was ich studiere, anspruchsvoll ist. Ich finde das toll, denn so lerne ich wirklich viel und bestehe nicht nur die Klausuren, sondern kann mein Wissen auch direkt anwenden. Ich arbeite momentan als Werksstudent am ZEW (Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung). Am Anfang dachte ich, dass ich dort vielleicht keine guten Chancen habe. Aber ich denke, sie haben mich eingestellt, weil ich so viel kann. Die Studieninhalte wie Statistik, Programmieren oder das Wissen aus der Vorlesung Makro A sind sehr hilfreich für meine Arbeit.
Nein, ich musste dann dort zum Militärdienst. Weil ich aber schon wusste, dass ich mal nach Deutschland möchte, habe ich beim Militär kochen gelernt und als Koch gearbeitet. Dadurch kann ich hier in Deutschland koreanisch kochen und vermisse das Essen aus meiner Heimat nicht zu sehr. Das freut vor allem meine Freund*innen, wenn ich für sie koche.
Ja, meine Familie und Freund*innen. Ich habe sie seit zwei Jahren nicht persönlich getroffen. Aber ich kann mit ihnen telefonieren oder facetimen, deswegen habe ich kein Heimweh.
Nein, ich würde gerne hier den Mannheim Master in Data Science studieren. Zu diesem Themenbereich bearbeite ich auch jetzt schon Projekte und lerne dazu sehr viel. Mein persönliches Ziel ist es, mindestens 10 Jahre in Deutschland gewesen zu sein, also hier zu arbeiten und zu studieren. Meine Eltern möchten zwar gerne, dass ich bald zurückkomme, aber viele koreanische Freund*innen, die schon arbeiten, sagen mir: Such dir in Deutschland eine Arbeit, dort ist es besser.
Ja, ich würde mir gerne Europa und auch Deutschland angucken, das kam bisher etwas kurz. Und vielleicht klappt es mit einem Auslandssemester im Master, im Bachelor ist es aufgrund der Pandemie leider nichts geworden.
Habt keine Scheu vor den Deutschen! Sie sind offen, aufgeschlossen und sehr nett. Und man sollte auf jeden Fall Deutsch lernen. Die meisten Vorlesungen in VWL sind am Anfang auf Deutsch und auch einige Seminare. Ich kann gut Deutsch, aber Recht und Wirtschaftsgeschichte war wirklich nicht einfach. Mit sehr guten Deutschkenntnissen fällt einem das Studium deshalb viel leichter.
Text: Luisa Gebhardt / September 2020