Im Wintersemester 1983 betraten die ersten 35 Senior*innen die Hörsäle des Barockschlosses. Heute nehmen rund 400 Personen jährlich am Gasthörendenstudium teil. Ob Vorlesungen in Wirtschaftsethik und Politischer Soziologie oder Seminare in Praktischer Philosophie oder zu Shakespeares Komödien – die Auswahl für Gasthörende an der Uni Mannheim ist groß. Rund 250 Veranstaltungen aus allen Fachbereichen werden jedes Semester angeboten. Dazu kommen spezielle Angebote zum Beispiel in Kunstgeschichte, Theologie und Theaterwissenschaft.
Mit einer Festveranstaltung wurde Ende April das 40-jährige Jubiläum des Gasthörendenstudiums gefeiert. Rund 140 Gäste nahmen an der Veranstaltung in der Aula teil: aktuelle und ehemalige Teilnehmende des Programms, Dozierende, Wegbegleiter*innen. Prof. Dr. Bernhard Schmidt-Hertha von der LMU München hielt einen Vortrag über Wissenschaftliche Weiterbildung in der zweiten Lebenshälfte. Mit einer Podiumsdiskussion wurde an die Anfänge des Gasthörendenstudiums erinnert, seine Entwicklung aufgezeigt und Perspektiven für die Zukunft entwickelt. Auf dem Podium saßen Prof. Dr. Wolfgang Freitag, Dr. Rosmarie Günther und Dr. Dorothee Höfert, die als Lehrende im Gasthörendenstudium tätig sind, sowie die Teilnehmenden am Programm Christa Petermann und Hans Uhrig. Eine Ausstellung vom Uniarchiv zur Geschichte des Gasthörendenstudiums rundete die Veranstaltung ab.
Ursprünglich als Seniorenstudium eingerichtet, haben sich Charakter und Fokus des Programms im Lauf der Jahre deutlich erweitert. „Lebenslanges Lernen wird heute so verstanden, dass sich Weiterbildung durch das ganze Leben zieht. Zwar ist ein Großteil der Teilnehmenden aufgrund von mehr zeitlicher Flexibilität über 60 Jahre alt, dennoch bietet der generationenübergreifende Rahmen auch jüngeren Menschen die Gelegenheit zur Teilnahme“, erklärt Doris Lechner, die seit 2007 für die Koordination des Programms verantwortlich ist. „Das Programm richtet sich an alle Interessierten – unabhängig von Bildung, Herkunft und Alter.“