Amadeus Bach im SWR

Hohe Energiepreise durch Ukraine-Krieg: Bach rät von Steuersenkung auf Spritpreis ab

 

Amadeus Bach warnt in einem SWR Interview vor Fehlanreizen: Statt Steuersenkung auf Spritpreise bevorzugt er gezielte Entlastungen für besonders betroffene Bürger sowie Anreize für den Nahverkehr.

SWR: Die hohen Benzin- und Dieselpreise sorgen bei vielen Autofahrerinnen und Autofahrern für Ärger. Gleichzeitig wissen Bus- oder Taxi­unternehmen nicht, wie sie die hohen Spritpreise finanz­ieren sollen. Fänden Sie es sinnvoll, wenn der Bund die Steuern auf den Spritpreis senkt?

Amadeus Bach: Steuersenkungen beim Benzin- oder Dieselpreis sehe ich unter anderem aus ökologischer Sicht kritisch. Wird der Spritpreis reduziert, steigt dadurch die Nachfrage. Das bedeutet, dass mehr Rohöl importiert werden muss. Und genau das wollen wir ja nicht. Unser Ziel sollte es sein, die Abhängigkeit von Ölimporten aus Russland zu reduzieren.

Den Spritpreis zu senken, wäre für mich zudem ein klarer Fehlanreiz – davon rate ich ab. Aus geopolitischer Sicht haben wir außerdem das Interesse, den Verbrauch zu verringern. Verbraucher sollten vielmehr auf anderen Wegen entlastet werden.

Wie könnte die baden-württembergische Landes­regierung die Verbraucherinnen und Verbraucher entlasten?

Die Landes­regierung könnte gezielte Anreize setzen, dass die Menschen verstärkt den Öffentlichen Personennahverkehr nutzen – zum Beispiel durch eine Subventionierung des Ticketpreises. Im Fernverkehr der Deutschen Bahn werden zum Beispiel erneuerbare Energien verwendet, das ist also auch gut für die Umwelt.

Eine weitere Möglichkeit wäre, Anreize zu schaffen, dass die Menschen mit dem Fahrrad oder dem Elektroroller zur Arbeit fahren. Oder natürlich ganz auf Elektromobilität umsteigen. Das wäre alles besser fürs Klima und die geopolitische Situation.

Zum vollständigen Interview gelangen Sie hier.

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