Auswirkungen von Diskriminierung auf die psychische Gesundheit
Die Arbeit über den aktuellen Forschungsstand schließt insgesamt 73 experimentelle Studien mit mehr als 12.000 Teilnehmenden ein. Die systematische Übersichtsarbeit von Christine Emmer, Julia Dorn und Prof. Dr. Jutta Mata, Inhaberin des Lehrstuhls für Gesundheitspsychologie an der Universität Mannheim, ist im renommierten Fachjournal Psychological Bulletin erschienen.
Das Ergebnis: Diskriminierung verschlechtert direkt und unmittelbar die psychische Gesundheit. Den größten Effekt übt sie dabei auf Aspekte wie Wut und Feindseligkeit aus – Reaktionen also, die sich gegen andere Personen richten. Diskriminierung aufgrund sexueller Orientierung hatte den stärksten unmittelbaren negativen Einfluss auf psychische Gesundheit. Zu anderen Formen von Diskriminierung, wie beispielsweise aufgrund von Religion oder Behinderung, gebe es zu wenige Studien, um eine systematische Analyse vorzunehmen, so Prof. Dr. Jutta Mata. Überraschend war, dass die stärkste Wirkung entstand, wenn Teilnehmende sich an tatsächliche Ereignisse erinnerten oder Zeug*innen wurden, wie andere diskriminiert wurden – und nicht, wenn Teilnehmende direkt im Labor Diskriminierung erfuhren.