Der Lehr­stuhl Zeitgeschichte des Historischen Instituts der Universität Mannheim ist beteiligt am Forschungs­projekt „NS-Vergangenheit südwestdeutscher Landtags­abgeordneter nach 1945“

Der Aufsichtsrat der Baden-Württemberg Stiftung hat in seiner Sitzung am 5. Juni 2024 beschlossen, ein von der Landes­zentrale für politische Bildung Baden-Württemberg (LpB) koordiniertes Forschungs­projekt zur NS-Belastung ehemaliger Abgeordneter der südwestdeutschen Parlamente zu fördern.

Ein Wissenschaft­licher Beirat mit renommierten Expertinnen und Experten aus Baden-Württemberg begleitet die Forschungen.

In einem ersten Teil­projekt soll ein Forschungs­gutachten klären, ob im Landtag ausgestellte Kunstwerke, künstlerisch dargestellte Persönlichkeiten sowie die Kunstschaffenden durch den Nationalsozialismus belastet sind. Für dieses Forschungs­gutachten wurden die Kunsthistorikerin Dr. Leonie Beiersdorf (Kunsthalle Karlsruhe) und der Historiker Prof. Dr. Frank Engehausen (Universität Heidelberg) beauftragt.

Ein zweites Teil­projekt, das unter Beteiligung des Lehr­stuhls für Zeitgeschichte der Universität Mannheim (Prof. Dr. Philipp Gassert) durchgeführt wird, befasst sich mit möglichen NS-Belastungen ehemaliger Mitglieder der südwestdeutschen Parlamente zwischen 1946 und 1956. Dabei handelt es sich um 522 Abgeordnete, die in Baden, Württemberg-Baden, Württemberg-Hohenzollern und Baden-Württemberg die jeweiligen Landes­verfassungen geschaffen und den Südweststaat gegründet haben. Dem Forschungs­gutachten soll eine tiefer- und weitergehende Studie zu möglichen NS-Belastungen von Abgeordneten folgen, die zwischen 1956 und 2001 dem Landtag von Baden-Württemberg angehörten. Alle Forschungs­ergebnisse werden am Ende des Projekts der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Dem Wissenschaft­lichen Beirat gehören an:

  • Prof. Dr. Frank Engehausen, Universität Heidelberg, Historisches Seminar
  • Prof. Dr. Philipp Gassert, Universität Mannheim, Historisches Institut, Lehr­stuhl für Zeitgeschichte
  • Dr. Cornelia Hecht, Direktorin des Hauses der Geschichte Baden-Württemberg
  • Prof. Dr. Sabine Holtz, Universität Stuttgart, Historisches Institut, Leiterin der Abteilung Landes­geschichte, zugleich Vorsitzende der Kommission für geschichtliche Landes­kunde in Baden-Württemberg
  • Prof. Dr. Gerald Maier, Präsident des Landes­archivs Baden-Württemberg
  • Prof. Dr. Sylvia Paletschek, Universität Freiburg, Historisches Seminar, Lehr­stuhl für Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts

Koordinierende Funktion für das Forschungs­projekt sowie für den Beirat haben:

  • Prof. Dr. Reinhold Weber, Landes­zentrale für politische Bildung Baden-Württemberg, Honorarprofessor an der Universität Tübingen, Seminar für Zeitgeschichte
  • Dr. Maike Hausen, Landes­zentrale für politische Bildung Baden-Württemberg, Lehr­beauftragte an den Universitäten Tübingen (Seminar für Neuere Geschichte) und Mannheim (Lehr­stuhl für Zeitgeschichte)

Projektbearbeiterinnen sind:

  • Bianca Braun, LpB Baden-Württemberg
  • Viola Renner-Motz, Universität Mannheim

Studentische Hilfskräfte:

  • Jessica Hubbard, Universität Tübingen
  • Luca Petruzzelli, Universität Wien
  • Sandra Scherer, Universität Mannheim

Gefördert von der Baden-Württemberg Stiftung.

Zurück