Einladung zum HI-Jahresvortrag von Prof. Dr. Stefanie Gänger: „Geschichten vom Fieber. Annäherung an Krankheitserfahrungen um 1800“

Vortrag am Mittwoch, den 27. November um 17:15 Uhr in O 138 (Fuchs-Petrolub-Saal)

Im Anschluss an den Vortrag lädt das Historische Institut zu einem Empfang im Foyer ein.

Zum Inhalt des Vortrags

Fieber zählt zu den grundlegendsten menschlichen Krankheitserfahrungen. Während die Natur­wissenschaften Fieber als evolutionär altes und nahezu universelles Phänomen betrachten, das seit Jahrtausenden auf demselben physiologischen Prozess beruht, bietet der Vortrag eine historische Perspektive. Er zeigt, dass Fieber vor dem Ende des 19. Jahrhunderts nicht nur anders diagnostiziert und erklärt, sondern auch anders erlebt und wahrgenommen wurde. Anhand von Quellen aus britischen, französischen und spanischen Territorien sowie Über­seegebieten, die den Zeitraum von 1760 bis etwa 1830 abdecken, beleuchtet der Vortrag die Historizität und Kontingenz dieser scheinbar zeitlosen Erfahrung: die Bedeutung, körperlichen Spätfolgen, besondere Bedrohlichkeit und sinnliche Wahrnehmung des Fiebers für die Menschen der Vergangenheit.

Zur Person

Stefanie Gänger ist seit 2019 Professorin für Neuere Geschichte am Historischen Seminar der Universität Heidelberg. Seit 2019 ist die zudem Ko-Direktorin der Forschungs­stelle des Balzan-Preises „Rethinking Global History“ von Prof. Dr. Jürgen Osterhammel. 

Sie wurde 2011 an der Universität Cambridge im Fach­bereich World History promoviert; nach der Promotion war sie Gast­wissenschaft­lerin u.a. am Max-Planck-Institut für Wissenschafts­geschichte in Berlin, an der Universität Pennsylvania, und am Centre d'histoire der Sciences Po Paris. 2019 wurde ihre Arbeit mit dem Heinz Maier-Leibnitz-Preis der DFG und des BMBF ausgezeichnet, dem wichtigsten Preis für den wissenschaft­lichen Nachwuchs in Deutschland.

Seit 2023 hat Stefanie Gänger einen ERC Consolidator Grant für ein Forschungs­vorhaben zur Geschichte des Fiebers und der „Fieberkrankheiten“ zwischen 1750 und 1840 erhalten (“FEVER – Global Histories of (a) Disease, 1750-1840”).

Ihre Forschungs­schwerpunkte liegen in der neueren Welt- und Globalgeschichte, in der Wissens- und Wissenschafts­geschichte und in der Medizin- und Umweltgeschichte des „langen“ 19. Jahrhunderts, meist mit einem regionalen Schwerpunkt auf dem südamerikanischen Andenraum und der atlantischen Welt.

Hier finden Sie die Einladung des HI zum Jahresvortrag.

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