„Erinnern an den Widerstand. Marianne Cohn und Mannheim“
Anders als Sophie Scholl ist die Widerstandskämpferin Marianne Cohn hierzulande kaum bekannt. In Mannheim geboren und in Berlin aufgewachsen, floh sie mit ihren Eltern und der jüngeren Schwester 1934 vor nationalsozialistischer Verfolgung ins Exil. Ihr weiteres Leben war geprägt von Flucht und Exil. Als die deutsche Wehrmacht 1940 in Frankreich einmarschierte, ging die Familie schließlich in den Untergrund. Marianne Cohn schloss sich einer zionistischen Widerstandsgruppe an, die etwa 1.300 jüdischen Kindern und Jugendlichen zur Flucht in die Schweiz verhalf. Kurz vor der Ankunft alliierter Truppen wurde Cohn von den deutschen Besatzern verhaftet und ermordet. Der Vortrag geht von der so unterschiedlichen Wahrnehmungsintensität der Widerstandskämpferinnen Sophie Scholl und Marianne Cohn aus und fragt nach möglichen Perspektiven des Erinnerns an den Widerstand in einer zunehmend multikulturellen und diversen Gesellschaft – nicht zuletzt in Mannheim.