Friedrich Schiller, das Mannheimer Nationaltheater und die Idee der Freiheit

„Das Wagnis der Freiheit“ heißt die neue Schiller-Monografie des Germanisten Prof. Dr. Ulrich Kittstein, in der auch Mannheim und das Nationaltheater eine Rolle spielen.

In seinem Buch widerlegt Kittstein das Klischee von Schiller als verträumtem Idealisten und zeigt, dass er eng mit den Geschehnissen seiner Zeit verbunden war. „Schiller stand mitten im Leben, auch wenn er das Leben hauptsächlich durch Bücher und Lektüre erfahren hat“, so der Literatur­wissenschaft­ler. In seiner neuen Monografie, die auch für Nicht-Expert*innen gut verständlich ist, konzentriert sich Kittstein auf eingehende Analysen von Schillers Bühnenwerken und auf das Theaterleben im 18. Jahrhundert. Dabei führt er die Leser*innen in die Welt des Mannheimer und des Weimarer Theaters. 

„Schiller war ein bühnen- und praxisbezogener Autor“, so Kittstein. „Er hatte immer das Theater seiner Epoche und die Erwartungen des Publikums vor Augen“. Seine in Mannheim entstandenen Stücke schnitt er beispielsweise speziell auf die technischen Möglichkeiten und auf das Ensemble des Mannheimer Nationaltheaters zu, das damals zu den führenden und fortschrittlichsten Häusern in Deutschland gehörte. Während beispielsweise auf den großen Hofbühnen in Stuttgart und Ludwigsburg noch viele französische Stücke gespielt wurden, führte man in Mannheim bereits vorwiegend deutsche Originalwerke auf. Ein Beispiel dafür ist Schillers Drama „Die Räuber“, das 1782 am Nationaltheater seine Uraufführung feierte.

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