GBP-Monitor April: Inflation – keine Entwarnung für 2024

Im Dezember 2022 prognostizierte die Bundes­bank für 2024 einen deutlichen Rückgang der Inflations­rate auf 4,1 Prozent. Doch laut April-Bericht des German Business Panel (GBP) gibt es aktuell noch keinen Grund zur Entwarnung.

Auch für 2024 rechnen Unter­nehmen – entgegen der Prognose – noch immer mit einer Inflations­rate von über 8 Prozent und ziehen ihre Preise weiter an. Nicht nur energieintensive Unter­nehmen planen teils massive Preissteigerungen – und begründen diese vor allem mit gestiegenen Material- und Energie- sowie Lohnkosten. Hohe Tarifabschlüsse im Zuge aktueller Gehaltsverhandlungen könnten diese Preisdynamik noch einmal verstärken.

Nachdem die Inflations­erwartungen von Unter­nehmen in Deutschland im Herbst und Winter 2022 noch bei 11,4 Prozent lagen, sinken sie seit Jahresbeginn allmählich – und liegen für das laufende Jahr laut aktuellem GBP-Bericht derzeit bei 9,3 Prozent. Doch anders als gängige Prognosen rechnen die befragten Unter­nehmen in den kommenden Monaten nicht mit einem schnellen, substanziellen Rückgang der Inflations­rate. Für 2024 erwarten Unter­nehmen eine weiterhin hohe Inflations­rate von über 8 Prozent. Ein Wert, der deutlich über der Prognose der Bundes­bank (4,1 Prozent) liegt. „Die große Diskrepanz zwischen der Prognose und den Erwartungen der Unter­nehmen zeigt, dass trotz deutlich gesunkener Energiepreise mit höheren Kosten zu rechnen ist“, erklärt Prof. Dr. Davud Rostam-Afschar. „Zwei Drittel der Unter­nehmen wollen ihre Absatzpreise daher in den kommenden zwölf Monaten noch weiter erhöhen. Im Schnitt um 12,6 Prozent“, so der akademische Leiter des GBP an der Universität Mannheim.

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