Das Mannheimer Barockschloss und der Ehrenhof unter blauem Himmel.

GBP-Monitor Januar: Nachhaltige Unter­nehmen sind in der Finanz­bericht­erstattung nicht ehrlicher als andere

Seit diesem Jahr unter­liegen die Nachhaltigkeits­kennzahlen eines Unter­nehmens für zahlreiche Betriebe den gleichen Regeln zur Veröffentlichung wie dessen Finanz­informationen. Wie gehen Unter­nehmen mit den nichtfinanz­iellen, so genannten ESG-Kennzahlen um, die Umwelt, Soziales und gute Unter­nehmens­führung betreffen?

Mit der Änderung der EU-Richtlinie zur Nachhaltigkeits­bericht­er­stat­tung sollen die Nachhaltigkeits­informationen eines Unter­nehmens den gleichen Stellenwert wie die Finanz­informationen erhalten. Die Richtlinie legt Unter­nehmen Vorgaben zur Bericht­erstattung über Klima- und Umweltschutz sowie soziale Ge­rech­tigkeit und Unter­nehmens­führung (auf Englisch: Environmental, Social, Governance (ESG)) auf. Der neueste Bericht des German Business Panel (GBP) zeigt: Mehr als ein Viertel von ihnen betreibt damit Bilanzpolitik – das heißt, sie nutzen legale Spielräume, um ihre Ergebnisse in einem besseren Licht erscheinen zu lassen.

Unter­nehmen mit ESG-Fokus betreiben genauso häufig Bilanzpolitik wie Unter­nehmen ohne eine solche Ausrichtung (27,7 Prozent respektive 25,5 Prozent). Konkret nutzen sie die Ermessensspielräume, um den Gewinn für steuerliche Zwecke zu mindern oder für Zwecke der Kommunikation mit Unter­nehmens­partner*innen zu erhöhen. „ESG-Vorgaben wirken sich auf die langfristige wirtschaft­liche Performance und somit auch auf das Bilanz­bild aus. Dass die Unter­nehmen ihre Ergebnisse im Rahmen des Erlaubten in einem besseren Licht erscheinen lassen, ist daher nicht verwunderlich“, erklärt Projektleiter Prof. Dr. Jannis Bischof. Unter­nehmerisches Engagement für Nachhaltig­keit geht also nicht zwangs­läufig mit einer ehrlicheren Bericht­erstattung ein­her­.

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