KI-Innovations­wettbewerb: Universität Mannheim mit drei Projekten dabei

Das Land Baden-Württemberg fördert im Rahmen des „KI-Innovations­wettbewerbs“ 44 Projekte aus dem Mittelstand mit insgesamt 11,4 Millionen Euro. Ziel der Förderung ist es, technologische Hürden bei der Kommerzialisierung von Künstlicher Intelligenz (KI) zu überwinden. Damit sollen kleine und mittlere Unternehmen von den enormen Chancen der KI profitieren. Bei drei dieser Projekte ist die Universität Mannheim als Forschungs­partner mit dabei.

Virtuelle Bauplanung
Ziel des Projektes „KI4VPB – Virtuelles Planungs­büro zur KI-gestützten Erfassung Plausibilitäts­prüfung von Bauplänen“ ist es, eine Plattform zu erstellen, die wesentliche Prozesse der Bauplanung digitalisiert und durch den Einsatz von KI vereinfacht. Dadurch könnte der Abstimmungs­aufwand bei großvolumigen Projekten reduziert werden und die Bearbeitungs­zeit sinken. Auch Planungs­fehler lassen sich früher erkennen. Das Verfahren, das am Lehr­stuhl des Informatikers Prof. Dr. Heiner Stuckenschmidt entwickelt wird, soll bis voraussichtlich September 2021 als Prototyp bereitstehen.

Projekt­partner: Institut für Enterprise Systems (InES) der Universität Mannheim, bwcon research gGmbH (Stuttgart), d-serv GmbH (Tübingen), Loidl GmbH (Göppingen) und The Chainless GmbH (Freiburg)

Mehrsprachige und domänen­übergreifende Sprachbots und Sprachassistenten
„Conversational Artificial Intelligence (Conversational AI)“-Systeme sind automatisierte Dialoge über Sprachbots und Sprachassistenten. Diese Chatbots und Sprachassistenten werden mit Methoden des maschinellen Lernens aus Texten und Dialogen der jeweiligen Domäne und Sprache trainiert. Sie lernen beispielsweise aus realen Dialogen, wie man auf Italienisch Essen bestellt. Aber der für eine Domäne „trainierte“ Chatbot kann nicht einfach auf eine andere Domäne übertragen werden oder in anderen Sprachen arbeiten. Dafür wäre ein Training mit Dialogen in weiteren Domänen und Sprachen nötig.

Das Projekt unter der Leitung von Juniorprofessor Dr. Goran Glavaš untersucht Methoden zur Übertragung von Conversational-AI-Modellen über Domänen und Sprachen hinweg, auch wenn nur eine begrenzte Menge an Dialoge oder im Extremfall gar keine Dialoge für die Zieldomäne oder Zielsprache vorhanden sind. Im Laufe des Projekts werden die Forscher KI-Agenten für verschiedene Domänen und Sprachen kreieren und sie als „Plug-in“-Module für Forscherinnen und Forscher sowie Unternehmen zur Verfügung stellen.

Projekt­partner: Institut für Informatik und Wirtschafts­informatik der Universität Mannheim, inovex GmbH (Pforzheim) und Neohelden GmbH (Karlsruhe)

Sally 2.0 – der sozial intelligente Chatbot
Sally ist ein Chatbot, der Fragen zum Produkt beantworten und neue Artikel präsentieren kann. Sie wird von vielen Firmen zur Unterstützung des Vertriebs genutzt. Ziel des Projektes am Lehr­stuhl von Prof. Dr. Heiner Stuckenschmidt ist die Entwicklung einer optimierten Version des Chatbots. Sally 2.0 soll in der Lage sein, sich künftig auf potentielle Nutzerinnen und Nutzer einzustellen. Konkret soll der Chatbot lernen, ein Nutzerprofil der Kundin oder des Kunden in Echtzeit zu erstellen und die Ansprache zu optimieren. Grundlage für die Erweiterung bildet die Textanalyse­technologie der Firma 100W.

Projekt­partner: Institut für Enterprise Systems (InES) der Universität Mannheim, Aliru UG (Mannheim) und 100 Worte Sprachanalyse GmbH (Heilbronn)

Weitere Informationen
Alle Projekte werden im Rahmen des „KI-Innovations­wettbewerbs Baden-Württemberg“ vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungs­bau Baden-Württemberg gefördert. Sie sind am 1. Januar 2021 gestartet und haben eine Laufzeit von 12 Monaten. Mehr Informationen unter:
http://www.baden-wuerttemberg.de/de/service/presse/pressemitteilung/pid/land-foerdert-projekte-zur-kuenstlichen-intelligenz/

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