Luftfilter an Schulen: 50 Euro pro Person und Jahr würden reichen

Wirtschafts­wissenschaft­ler der Goethe-Universität und Universität Mannheim entwickeln Luftfilterkalkulator / Online-Rechner hilft beim Vergleich mobiler Raumluftfilter

Mit Blick auf die Pandemie, könnten Luftfilter eine entscheidende Rolle dabei spielen, den Präsenz­unterricht an den Schulen auch nach den Sommerferien dauerhaft zu ermöglichen. Denn mobile Luftfilter tragen erheblich dazu bei, die Konzentration von Aerosolen und damit wesentlichen Trägern des Coronavirus SARS-CoV-2 in der Luft zu verringern. Doch die Suche nach dem passenden Gerät gestaltet sich oft schwierig: Das Angebot ist sehr groß, Kritiker wenden zudem ein, dass sie oft zu laut, zu teuer oder ineffektiv seien. Die Wirtschafts­wissenschaft­lerin Prof. Dr. Anna Rohlfing-Bastian an der Goethe-Universität und der Ökonom Dr. Gunther Glenk an der Universität Mannheim haben nun einen Kalkulator entwickelt, der die Suche nach passenden und kostengünstigen Geräten erleichtert.

Nutzer des anwender­freundlichen Kalkulations­tools www.airfiltercalculator.com können verschiedene Parameter wie beispielsweise Raumgröße, Belegung, Aufenthaltsdauer und Aktivitäten der Personen im Raum festlegen (Schweigen, Sprechen und Singen verursachen verschiedene Aerosolemissionen). Auch die Eingabe eines Maximalwertes für die Dezibelbelastung ist möglich. Unter Berücksichtigung des maximal tolerablen Infektions­risikos berechnet das Tool die kosteneffiziente Ausstattung eines Raumes mit mobilen Luftfiltern und die dazugehörigen Kosten pro Person und Jahr.

„Für etwa 50 Euro pro Person und Jahr sollte es beispielsweise einer Grundschule möglich sein, Luftfiltergeräte anzuschaffen“, fasst Dr. Gunther Glenk die Ergebnisse der Studie zusammen. Glenk ist Assistant Professor am Mannheim Institute for Sustainable Energy Studies (MISES) an der Universität Mannheim. „Die Sommerferien können nun genutzt werden, um flächendeckend mobile Luftfilter anzuschaffen“, so der Ökonom weiter. Tragen alle Personen im Raum Masken, reduziere dies die Kosten um die Hälfte. Ein weiterer Vorteil sei es, dass solche Filter nicht nur in einer Pandemielage, sondern auch generell gegen Viren wie Grippeviren und gegen Luftverschmutzung helfen.

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