Mannheimer Forschende zur US-Wahl

Fünf Mannheimer Professor*innen aus unter­schiedlichen Disziplinen beziehen Stellung zum Wahlsieg Donald Trumps.

Prof. Dr. Marc Ratkovic
Professor für Social Data Science

Amerika hat sich entschieden von liberaler Demokratie, Menschenrechten und den Grundvorstellungen von Wissenschaft und Rationalität Abstand zu nehmen. Wahrscheinlich nähert sich das Land nun außen­politisch Putin und Orban und innenpolitisch seinen intolerantesten Gruppen an. Ungehemmte exekutive Maßnahmen werden folgen. Einwander*innen werden zusammengetrieben, in Lagern unter­gebracht und deportiert werden, politische Gegner*innen verfolgt, Journalist*innen angegriffen, Universitäten nicht mehr finanz­iert. Die Ukraine wird keine Hilfe mehr erhalten, und das Engagement der USA in der NATO wird nur noch aus Eigennutzen fortgeführt. So viel ist bekannt, denn all das hat Trump in seinem Wahlkampf versprochen.

Prof. Dr. Stefanie Schäfer
Professorin für amerikanische Literatur- und Kultur­wissenschaft

Die US-Wahl 2024 bringt einen überraschenden und klaren Sieg Donald Trumps, der den Endpunkt eines dramatischen und spektakulären Wahlkampfs markiert. Es gab einen Kandidat*innenwechsel, ein Attentat und einen Attentatsversuch, es ging um Hunde und Katzen und zahlreiche Prominente riefen ihre Fans zum Urnengang auf.

Beide Kandidat*innen beriefen sich in ihren Kampagnen auf die kulturelle Erzählung vom exzeptionellen Amerika, das wieder großartig werden müsse (Trump) beziehungs­weise nicht in eine rückständige Vergangenheit zurückfallen dürfe (Harris). Dabei ist es der demokratischen Kandidatin Kamala Harris nicht gelungen, genügend Wähler*innen von ihrem Programm zu überzeugen und die Erfolge der Biden-Regierung ins Feld zu führen, wohingegen Donald Trump sich als Retter mit wenig konkreten Vorstellungen („a concept of a plan“), aber mit massiver Unter­stützung des Silicon Valley positionieren konnte. Eine friedliche Amtsübergabe („peaceful trans­ition of power“) haben die Demokraten zugesagt. Nun wird zu sehen sein, ob es Trump gelingt, nach einem gewaltverherrlichenden und sexistischen Wahlkampf die US-amerikanischen Gesellschaft in einem versprochenen „goldenem Zeitalter“ zu versöhnen. 

Zu den aktuellen Wahlergebnissen äußern sich außerdem Prof. Dr. Philipp Gassert, Professor für Zeitgeschichte, Prof. Dr. Eckhard Janeba, Professor für Finanz­wissenschaft und Wirtschafts­politik und Prof. Dr. Max Reinwald, Junior­professor für Management.

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