Alle zehn Jahre fragt EUROSTAT in einer europaweiten Erhebung, wie viel Zeit die Menschen für verschiedene Tätigkeiten aufwenden – etwa für bezahlte Arbeit, Hausarbeit, Versorgung der Familie, soziales Leben, Reisen und Freizeit. Alle fünf Jahre wird in einem weiteren statistischen Survey abgefragt, wie die Menschen mit ihrem Einkommen umgehen und wofür sie Geld ausgeben. Diejenigen, die an solchen EUROSTAT-Initiativen bislang teilnahmen, mussten ihre Antworten mit Stift auf Papier oder in einfachen Computertagebüchern festhalten. Nun sollen intelligente Anwendungen (Smart Surveys) entwickelt und in der Praxis getestet werden. Sieben europäische Länder sind bei dem Verbundprojekt Smart Survey Implementation beteiligt. Als einzige deutsche Einrichtung ist neben dem Deutschen Statistikamt (Destatis) auch die Universität Mannheim dabei.
Die Finanzierung des Mannheimer Teilprojekts beläuft sich auf mehr als 200.000 Euro für die kommenden zwei Jahre. Projektstart ist am 1. Mai 2023. Neben Deutschland sind an dem Projekt auch die Niederlande, Norwegen, Belgien, Frankreich, Italien und Slowenien beteiligt.
„Wir wollen die bisherigen Methoden der Befragungen ins 21. Jahrhundert führen und die täglichen Eintragungen mittels einer Smartphone-App ermöglichen“, erklärt der Studienleiter des Mannheimer Teilprojekts Prof. Dr. Florian Keusch, Inhaber des Lehrstuhls für Datenwissenschaft und Methodologie an der Universität Mannheim.