Prof. Dr. Alexandra Zinke (Frankfurt) :
„Wann sich die Suche lohnt. Der theoretische Wert neuer Information“
Der Vortrag diskutiert epistemische Normen für das rationale Untersuchen und Forschen. Die gängige Position in der Literatur geht davon aus, dass weiteres Untersuchen genau dann rational ist, wenn wir noch keine Antwort auf die Untersuchungsfrage haben. Ich argumentiere jedoch dafür, dass die Rationalität einer Untersuchung nicht abhängt von der doxastischen Einstellung auf die Untersuchungsfrage, sondern vom erwarteten Informationsgewinn der Untersuchung. Dieser wird modelliert als die erwartete Änderung unserer doxastischen Einstellungen. Das weitere Suchen ist genau dann rational, wenn die erwartete Änderung unserer Einstellungen durch die Untersuchung hinreichend groß ist. Da unsere Einstellungen mit zunehmendem Fortschreiten der Untersuchung meist stabiler werden, sinkt der erwartete Informationsgewinn typischerweise mit dem Fortschreiten der Untersuchung. Auch Forschung hat einen sinkenden Grenznutzen.
Alle Interessierten sind herzlich willkommen!
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