Thyssen-Stiftung fördert Konferenz zu Gabriele Tergit
Gabriele Tergit schrieb in den 1920er und 1930er Jahren u.a. als Gerichtsreporterin für die Weltbühne und das Berliner Tageblatt, mit dem Roman Käsebier erobert den Kurfürstendamm verfasste sie einen Bestseller der Weimarer Republik. Als jüdische Autorin, die in ihren Gerichtsreportagen immer wieder über die Nationalsozialisten berichtet hatte, sah sie sich nach der ‚Machtergreifung‘ zur Emigration gezwungen. Zum literarischen Feld der Nachkriegskultur erhielt sie keinen Zutritt mehr.
Lange musste man Tergit zu den ‚forgotten writers‘ zählen, erst der überwältigende Erfolg der Neuauflage ihres letzten Romans Effingers im Jahr 2019 hat das geändert. Tergit hat ihr Publikum wiedergefunden. Die Konferenz setzt sich zum Ziel, nun die literaturwissenschaftliche (Wieder-)Entdeckung Tergits folgen zu lassen.