Universitäten rufen G7-Regierungen dazu auf, den Zugang zu Bildung weltweit zu verbessern

Mehr als 80 Mitglieder der internationalen Universitäts­allianz U7+ trafen sich im April im Vorfeld des G7 Gipfels in Italien / Universität Mannheim in führender Rolle

Am Gipfel der Universitäts­allianz U7+ an der Bocconi-Universität in Mailand nahmen Universitäts­leitungen aus 18 Ländern teil. In ihrer gemeinsamen Erklärung riefen sie die Regierungen der G7-Länder zur Zusammenarbeit auf, um den weltweiten Zugang zur Hochschul­bildung zu verbessern und somit Inklusion zu fördern, die nächste Generation von Führungs­kräften auszubilden und stabile, florierende Gesellschaften zu fördern.

„Wir sind der Ansicht, dass die kontinuierliche Entwicklung eines starken Hochschul­sektors, der einen gerechten Zugang zu hochwertiger Bildung bietet, in Partnerschaft mit den Regierungen erfolgen muss“, heißt es in der gemeinsamen Erklärung der U7+ Allianz. Ziel der gemeinsamen Aktivitäten müsse es sein, „individuelle Lebens­verhältnisse zu verändern, das Wirtschafts­wachstum und die globale Entwicklung voranzutreiben und letztlich Gemeinschaften überall auf der Welt die Möglichkeit zu geben, Wohlstand und Wohlergehen zu erreichen.“

Auf dem Gipfeltreffen, das unter dem Motto „Inklusive Bildung für inklusive Gesellschaften“ stand, erkannten die Mitglieder der U7+ Allianz auch an, dass der gleichberechtigte Zugang zu Hochschul­bildung eine Herausforderung innerhalb der einzelnen Einrichtungen, im Austausch zwischen ihnen und zwischen den Regionen der Welt darstellt. Sie verpflichteten sich dazu, innerhalb ihrer eigenen Einrichtungen und einrichtungs­übergreifend daran zu arbeiten, den Zugang zur Hochschul­bildung in allen Phasen des akademischen Werdegangs von der Zulassung bis zum Abschluss zu unterstützen. Dazu gehört auch die Förderung einer inklusiven und unterstützenden Kultur auf dem Campus, in der sich alle Studierenden, Lehr­kräfte und Mitarbeitenden entfalten können.

In der Erklärung forderten die U7+ Mitglieder die G7 auf, sich in vier Schlüssel­bereichen zu engagieren und mit ihnen eine Partnerschaft einzugehen. Dazu gehören die kontinuierliche Entwicklung qualitativ hochwertiger und inklusiver Bildungs­systeme von der Grund- bis zur Hochschul­bildung, Investitionen in die Hochschul­bildung in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen, die Bereitstellung von Mitteln zur Unterstützung von Studierenden aus marginalisierten Gruppen auf lokaler und globaler Ebene sowie die Unterstützung und Priorisierung von Visa für Studierende und Wissenschaft­ler*innen, die vor repressiven Regimen, bewaffneten Auseinandersetzungen oder drohenden Konflikten fliehen.

Die Präsident*innen von 46 U7+ Universitäten unterzeichneten die Erklärung, die am 11. April der italienischen Hochschul- und Forschungs­ministerin Anna Maria Bernini als Vertreterin der italienischen Regierung überreicht wurde, die in diesem Jahr Gastgeberin des G7-Gipfels ist.

Von der Universität Mannheim nahmen Rektor Prof. Dr. Thomas Puhl und Prof. Dr. Thomas Fetzer, Prorektor für Struktur- und Entwicklungs­planung, Internationalisierung und Gleichstellung, am Treffen in Italien teil. Seit 2022 ist Puhl, der sich seit ihrer Entstehung in der Allianz engagiert, eins von acht Mitgliedern des Presidential Steering Committee, das die Allianz nach außen repräsentiert. „Das Statement steht nicht nur für das gemeinsame Engagement, sondern auch für die absolute Überzeugung der U7+ Mitglieder, dass der Zugang zur Bildung essenziell für die Lösung der größten globalen Herausforderungen ist. Wir als Hochschulen stehen in der Verantwortung, diesen Zugang für Studier­fähige aller Bevölkerungs­gruppen so niedrigschwellig wie möglich zu machen, benötigen aber die Unterstützung der Politik“, so Puhl über die Erklärung, die er im Namen der Universität Mannheim unterzeichnete. Beim Gipfel in Mailand leitete Puhl die Session zu Nachhaltigkeit und Klimawandel. „Nachhaltigkeit und Zugang zu Bildung sind unauflöslich miteinander verknüpft. Nicht umsonst gehört hochwertige Bildung zu den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen“, sagt der Mannheimer Rektor. In der Session wurde entsprechend auch die Selbstverpflichtung der U7+Mitglieder unterstrichen und mit Praxisbeispielen belegt, allen Studierenden Kurse zu Klimaschutz und Nachhaltigkeits­themen anzubieten sowie den eigenen CO2-Ausstoß zu verringern. Es gehe aber auch darum, diese Notwendigkeiten fakten- und evidenz­basiert immer wieder gegenüber der Politik zur Geltung zu bringen.

„Es ist unbestritten, dass Universitäten und die Menschen, die sie ausbilden, entscheidende Beiträge leisten, um Klimawandel, sozialer Ungleichheit und anderen großen Herausforderungen unserer Zeit zu begegnen“, ergänzt Fetzer. „Transnationale Universitäts­netzwerke wie U7+ sind insbesondere wichtig, um sicherzustellen, dass sich unterschiedliche nationale Perspektiven und Anliegen in den Er­kenntnissen widerspiegeln, die wir Politik und Gesellschaft insbesondere auch auf internationaler Ebene zur Verfügung stellen.“

Zur Erklärung der U7+ Universitäten

Über die U7+ Allianz
Die U7+ Allianz ist eine internationale Koalition von Universitäten vorrangig aus den G7-Mitgliedstaaten, die das Ziel hat, einen wissenschaft­lichen Beitrag zur Lösung der großen gesellschaft­lichen und politischen Fragen unserer Zeit zu leisten. Die Mitglieder der Allianz treffen sich jährlich, um eine gemeinsame Agenda aufzustellen und Schlüssel­bereiche für koordinierte Maßnahmen zu ermitteln. Gemeinsam verpflichten sich die Präsidenten der U7+ Universitäten im Namen ihrer Institutionen zu konkreten Maßnahmen, um die dringendsten Herausforderungen der Welt auf lokaler, regionaler und globaler Ebene anzugehen.

Allgemeine Informationen zur U7+ Allianz und zu den Erklärungen der letzten Jahre: https://www.uni-mannheim.de/universitaet/internationales/u7/

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