Vortrag von Dr. Rebecca C. Ruehle: „Eine kontraktualistische Unter­suchung der Autonomieverletzungen durch unter­nehmerisches Nudging“

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Dr. Rebecca C. Ruehle

SN 169

Gastvortrag des Philosophischen Seminars

Dr. Rebecca Ruehle (Amsterdam) :

Eine kontraktualistische Unter­suchung der Autonomieverletzungen durch unter­nehmerisches Nudging

Unter­nehmen nutzen so genannte Nudges, um ihre Belegschaft und ihre Kundschaft auf verschiedene Weise zu beeinflussen. Nudges werden jedoch stark dafür kritisiert, die Autonomie der betroffenen Personen zu verletzen. Daher stellt sich die Frage, ob unter­nehmerische Nudges moralisch gerechtfertigt werden können, wenn man die Verletzung der Autonomie von Mitarbeiter*innen und Kund*innen ernst nimmt. Zur Beantwortung dieser Frage verwendet der Vortrag einen kontraktualistischen Ansatz auf der Grundlage der Theorie Scanlons, um sowohl die Gründe gegen eine Erlaubnis als auch die Gründe gegen ein Verbot von Nudging im Unter­nehmens­bereich zu bewerten. Die diskutierten Gründe sind entlang der folgenden drei Einwände gegen ein Verbot strukturiert: 1) Nudging ist unvermeidlich, 2) Nudging schränkt die Autonomie nicht ein und 3) Autonomieverletzungen durch Nudging sind gerechtfertigt. Letztendlich hängt die Entscheidung, ob ein bestimmter Nudge moralisch zulässig ist oder nicht, davon ab, ob die angewandten Gründe ein Prinzip bilden können, das niemand vernünftigerweise ablehnen kann.

Alle Interessierten sind herzlich willkommen!

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