Wenn Politik zum Risikofaktor wird: Wie das politische Klima die Gesundheit migrantischer Azubis beeinflusst

Hat das politische Klima einer Region Einfluss auf Wohlbefinden und mentale Gesundheit migrantischer Auszubildender? Beeinflusst gesellschaftliche Polarisierung konkrete (Diskriminierungs-)Erfahrungen am Arbeitsplatz? Mit diesen Fragen befasst sich eine neue Studie des „Integration@work“-Projekts am Exzellenzcluster „The Politics of Inequality“. Dazu haben die beteiligten Wissenschaftler*innen der Universitäten Konstanz und Mannheim sowie des Leibniz-Instituts für Bildungsverläufe die Erfahrungen von migrantischen Auszubildenden untersucht: „Unsere Ergebnisse zeigen, dass die politischen Einstellungen auf regionaler Ebene, in der ein Unternehmen ansässig ist, erhebliche Auswirkungen auf die Wahrnehmung von Diskriminierung und die mentale Gesundheit migrantischer Beschäftigter haben kann“, erklärt Florian Kunze, Projektleiter und Co-Autor der Studie von der Universität Konstanz.
Um diesen Zusammenhang herstellen zu können, haben die Forschenden rund 1.000 Auszubildende in einer Längsschnittstudie zu ihren Erfahrungen in den ersten 13 Ausbildungswochen befragt und diese im Anschluss mit Wahldaten auf regionaler Ebene in Deutschland abgeglichen. Die Ergebnisse zeigen: In Regionen mit hoher Unterstützung für rechtspopulistische Parteien, wie der AfD, nehmen Migrant*innen über die Zeit eine zunehmend abwertende Haltung durch ihre Kolleg*innen wahr.