Wenn Politik zum Risikofaktor wird: Wie das politische Klima die Gesundheit migranti­scher Azubis beeinflusst

Eine neue Studie des Exzellenzclusters „The Politics of Inequality“ an der Universität Konstanz mit Beteiligung des Mannheimer Betriebs­wirts Prof. Dr. Max Reinwald unter­sucht die Aus­wirkungen rechts­populistischer Wahlergebnisse auf das gesundheitliche Wohlbefinden und die Integration migranti­scher Auszubildender. Die Ergebnisse zeigen, dass die regionale Unter­stützung für die AfD eine entscheidende Rolle bei Diskriminierungs­erfahrungen und deren gesundheitlichen Folgen für migranti­sche Arbeitnehmer*innen spielt.

Hat das politische Klima einer Region Einfluss auf Wohlbefinden und mentale Gesundheit migranti­scher Auszubildender? Beeinflusst gesellschaft­liche Polarisierung konkrete (Diskriminierungs-)Erfahrungen am Arbeits­platz? Mit diesen Fragen befasst sich eine neue Studie des „Integration@work“-Projekts am Exzellenzcluster „The Politics of Inequality“. Dazu haben die beteiligten Wissenschaft­ler*innen der Universitäten Konstanz und Mannheim sowie des Leibniz-Instituts für Bildungs­verläufe die Erfahrungen von migranti­schen Auszubildenden unter­sucht: „Unsere Ergebnisse zeigen, dass die politischen Einstellungen auf regionaler Ebene, in der ein Unter­nehmen ansässig ist, erhebliche Aus­wirkungen auf die Wahrnehmung von Diskriminierung und die mentale Gesundheit migranti­scher Beschäftigter haben kann“, erklärt Florian Kunze, Projektleiter und Co-Autor der Studie von der Universität Konstanz.

Um diesen Zusammenhang herstellen zu können, haben die Forschenden rund 1.000 Auszubildende in einer Längsschnittstudie zu ihren Erfahrungen in den ersten 13 Ausbildungs­wochen befragt und diese im Anschluss mit Wahldaten auf regionaler Ebene in Deutschland abgeglichen. Die Ergebnisse zeigen: In Regionen mit hoher Unter­stützung für rechts­populistische Parteien, wie der AfD, nehmen Migrant*innen über die Zeit eine zunehmend abwertende Haltung durch ihre Kolleg*innen wahr.

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