DAAD-Preis Gewinnerin Amina Elbarbary

DAAD-Preis geht an ägyptische Master­studentin

Erfolgreiches Studium, zwei Nebenjobs, Engagement in der Fach­schaft und als Buddy für internationale Studierende: Amina Elbarbarys Tag bräuchte eigentlich mehr als 24 Stunden. Trotz vollem Tagesplan liebt die Ägypterin ihr Studium und Leben in Mannheim. Für ihre akademischen Leistungen und ihr ehrenamtliches Engagement wurde sie nun mit dem DAAD-Preis ausgezeichnet.

Aufgewachsen ist Amina in Kairo, mit drei Jahren hat sie angefangen, Deutsch zu lernen – erst in einem deutschen Kindergarten und dann in einer deutschen Schule. „Ich hatte von Anfang das Gefühl, dass ich in Deutschland studieren werde“, sagt sie. Und so kam es dann auch: „Mannheim war bei der Rückmeldung die schnellste Uni und ist eine der besten für Politik­wissenschaften in Deutschland. Da ich das Methodische liebe und hier die Studierenden früh mit Forschung in Berührung kommen, ist Mannheim perfekt für mich.“

Bei ihrem Bachelor-Start unterstützte sie ihr älterer Bruder, der bereits in Mannheim studierte. „Ich habe mich dadurch privilegiert gefühlt, weil er mir bei vielen Dingen wie der Wohnungs­suche helfen konnte“, berichtet die 24-jährige. Geprägt durch diese Erfahrungen, engagiert sie sich seit den ersten Semestern im Buddy-Programm der Universität und in der Fach­schaft für Soziologie und Politik­wissenschaft. Amina hat immer ein offenes Ohr – egal ob für internationale oder deutsche Studierende: „Mir schreiben häufiger Personen, die ich gar nicht kenne, und stellen mir Fragen zu Behörden oder dem Studium. Aber ich liebe das und freue mich immer, wenn ich helfen kann!“

Dass sie in ihrer freien Zeit in hohem Maße andere Studierende unterstützt, brachte ihr die Nominierung für den DAAD-Preis: „Gerade auch in Pandemiezeiten hat sie durch ihr Engagement das soziale Leben der Kommilitoninnen und Kommilitonen organisiert und bereichert, wofür ihr viele der Studierenden sehr dankbar sind“, sagt Angela Dörflinger vom Akademischen Auslands­amt. Für Amina eine Selbstverständlichkeit, zudem findet sie: „Nicht nur wir Studierenden helfen uns untereinander, auch die Uni Mannheim hat ein gutes Support-System in den Fakultäten und Einrichtungen. Das ist neben der Qualität der Lehre ein Punkt, warum ich für den Master hiergeblieben bin.“

Aktuell schreibt Amina ihre Master­arbeit und besucht seit einem Jahr Vorbereitungs­kurse für ein Promotions­studium an der Graduiertenschule GESS (Graduate School of Economic and Social Sciences University of Mannheim). Nebenher arbeitet sie am Lehr­stuhl für Politische Ökonomie als Hilfskraft und als Werkstudentin bei SAP. „Ich werde häufig gefragt, wie ich das alles unter einen Hut bekomme. Aber ich bin an einen vollen Tagesplan gewöhnt: Während der Schulzeit habe ich acht Jahre Turmspringen gemacht und jeden Tag ungefähr sechs Stunden trainiert“, erklärt die Studentin.

Nach der Promotion kann sich die Master­andin vorstellen, in der politischen Beratung zu arbeiten. Gerne in einem Job an einer Schnittstelle zwischen Ägypten und Deutschland. „Ich bezeichne beide Länder als mein zu Hause und kann mich nicht entscheiden, wo ich lieber wohnen möchte“, sagt Amina. Aber vorher steht noch die Promotion an – und der Wunsch, sich während dieser weiterhin in der Fach­schaft zu engagieren.

Über den DAAD-Preis
Der DAAD-Preis ist mit 1.000 Euro dotiert und wird jedes Jahr an eine internationale Vollzeit­studierende oder einen internationalen Vollzeit­studierenden der Universität Mannheim vergeben. Die Auswahl­kommission bestehend aus Akademischem Auslands­amt und den Fakultäten würdigt mit der Auszeichnung die hervorragenden akademischen Leistungen und das ehrenamtliche Engagement des Preistragenden.

Text: Luisa Gebhardt / Juli 2021