Eine Studentin mit Brille blickt freundlich in die Kamera. Text: Schlaue neue Welt? KI und Digitalisierung an der Uni Mannheim.

Es war einmal ...

„Computer­isierte Wissenschaft?“

So lautete 1988 das Thema eines Vortrags, der beim Kolloquium anlässlich des 20-jährigen Jubiläums des Rechenzentrums der Mannheimer Universität von Prof. Dr. Rudolf Wildenmann gehalten wurde. Die inzwischen in UNIT umbenannte Einrichtung besteht seit dem Jahre 1968 und ist schnell zum unverzichtbaren Dienstleister für Forschung, Lehre und Verwaltung geworden.

„Ein Rechenzentrum gehört heutzutage zu den Standard­einrichtungen jeder Hochschule“, als Prof. Dr. Hans Werner Meuer, der erste hauptamtliche Leiter des Rechenzentrums, diese Aussage tätigte, war die Zentrale Einrichtung gerade einmal knapp 15 Jahre alt. „Eine Schlüsselstellung in Forschung und Lehre“ wurde dem Institut bereits 1973 bescheinigt, und schon zehn Jahre zuvor wurde im Senat über die Einrichtung eines Lochkartenzentrums mit IBM-Maschinen diskutiert, um begehrte Wissenschaft­ler*innen, vor allem aus der empirischen Soziologie im Zuge des Ausbaus der Hochschule nach Mannheim locken zu können: Die jährlichen Sachkosten hätten sich auf 100.00 DM belaufen.

Die erste Rechenanlage, die tatsächlich angeschafft wurde, war eine Siemens 4004/45. Standort des Rechenzentrums war zunächst das Schloss Ost, 1975 wurde es nach L 15 verlagert, wo es sich heute noch befindet. Die Hauptbetätigungs­felder der ca. 20 Mitarbeitenden in den 70er und 80er Jahren waren neben der Zuarbeit für die Universitäts­verwaltung die Unterstützung der wissenschaft­lichen Forschung und die Ausbildung des akademischen Nachwuchses – es wurden Grund­kenntnisse in der EDV und vor allem die Programmiersprachen COBOL, FORTRAN und PASCAL vermittelt. Außeruniversitäre zahlende Mitnutzer*innen wie z. B. das ZDF mit seiner „Forschungs­gruppe Wahlen“ sorgten für einen ausgeglichenen Etat.

Im Laufe der Jahrzehnte wandelte sich das Rechenzentrum mehr und mehr von einer Forschungs­einrichtung in einen Dienstleistungs­betrieb für alle Universitäts­angehörigen. Angebote wie die seit den 2000er Jahren etablierte Lernplattform ILIAS und die ecUM, die zahlreiche Leistungen auf sich vereint, sind ebenso Teil der Serviceleistungen für Studierende und Beschäftigte wie ausdifferenzierte Weiterbildungs­angebote, Digitalisierung der Lehre, der Prüfungen und der Studierenden­verwaltung und inneruniversitäre Kommunikations­möglichkeiten. Folgerichtig kam es zur Umbenennung der Institution in UNIT („Universitäts-IT“), um das in der Pressemitteilung vom Januar 2020 kommunizierte Leitbild, „einer der modernsten und kunden­orientiertesten IT-Dienstleister in der deutschen Hochschul­landschaft zu werden zu wollen“, noch expliziter in den Fokus zu rücken.

Text: Dr. Sandra Eichfelder/Dezember 2023