Clara Schünemann steht inmitten von Ästen eines Baums und lächelt in die Kamera. Links von ihr steht der Schriftzug "Voller Tatendrang - Studentisches Engagement an der Uni Mannheim" und rechts ein Zitat von Schünemann: "Durch das Engagement ist mein Studium unglaublich reicher geworden."

Kulturelle Einblicke für die Führungs­kräfte von morgen

Unter dem Leitgedanken „Kulturelle Kompetenz für künftige Führungs­kräfte“ fördert das Bronnbacher Stipendium seit 20 Jahren Mannheimer Studierende. An acht Workshop-Wochenenden im Jahr tauchen die Stipendiat*innen ein in die Welt von Kunst, Literatur und Musik.

„Ich dachte, es geht um Kunst. Dabei ging es um mich.“ Diese Worte eines ehemaligen Stipendiaten sind Fabian Zimpel nachhaltig im Gedächtnis geblieben. Als Projektmanager Kulturelle Bildung beim Kulturkreis der deutschen Wirtschaft ist er für die Organisation des Bronnbacher Stipendiums zuständig, das in diesem Jahr 20-jähriges Jubiläum feiert. Die Universität Mannheim ist seit dem Gründungs­jahr 2004 Partner­universität des Kulturkreises.

Das einjährige Stipendium verfolgt das Ziel, Studierende bei ihrer Persönlichkeits­entwicklung zu unter­stützen und ihre Führungs­kompetenzen auszubauen, indem sie sich mit Kunst und Kultur auseinandersetzen. „Das Anforderungs­profil an Führungs­kräfte hat sich sehr gewandelt. Es geht nicht mehr nur um strikte Hierarchie und Aufgabenverteilung, sondern auch um den sozialen Umgang miteinander“, erläutert Zimpel den Hintergrund des Programms. „Wenn ein Stipendiat einer anderen Person erklären soll, weshalb er ein Bild auf eine bestimmte Art gemalt hat, beginnt er, sich selbst zu reflektieren und sich anderen gegenüber zu öffnen.“

„Direkt auf offene Ohren gestoßen“

Beginnend mit einem Eröffnungs­wochenende im Kloster Bronnbach – dem Namensgeber des Stipendiums – finden von März bis Dezember acht verschiedene Workshops statt. Die Stipendiat*innen setzen sich an unter­schiedlichen Orten und durch Anleitung verschiedener Künstler*innen mit Malerei, Literatur oder auch Tanz und Theater auseinander. Stets mit dabei ist Kurator Konstantin Adamopoulos, der das Programm für jeden Jahrgang neu zusammenstellt und die Studierenden vor Ort betreut.

Entstanden ist das Stipendium Anfang der 2000er Jahre aus der Idee heraus, Studierende von Studien­fächern ohne geistes- oder kultur­wissenschaft­lichen Bezug für diese Themen zu begeistern. „Als das Konzept feststand, ist der Kulturkreis damit an die Universität Mannheim herangetreten und direkt auf offene Ohren gestoßen“, so Zimpel. „Wir freuen uns sehr, dass die Kooperation nun schon so lange besteht.“

Jährliche Alumni-Treffen

In den vergangenen 20 Jahren hat der Kulturkreis insgesamt 396 Studierende gefördert, davon 260 von der Universität Mannheim. In erster Linie richtet sich das Angebot an Master­studierende und Doktorand*innen, „da sie beispielsweise durch Praktika schon erste Erfahrungen in der Berufswelt gesammelt haben“, erläutert der Organisator. Es komme aber auch immer wieder vor, dass Bachelor­studierende in das Programm aufgenommen werden. „Außerdem achten wir neben guten Noten auf das gesellschaft­liche Engagement der Personen und wollen wissen, wieso sie sich speziell für unser Stipendien­programm interessieren.“

Nach Ablauf des Stipendienjahres besteht für die Teilnehmenden die Möglichkeit, in das Alumni-Netzwerk des Kulturkreises aufgenommen zu werden. Laut Zimpel sind darin mittlerweile mehr als 100 Personen aktiv. „Im Sommer findet dann unser jährliches Bronnbacher & Friends-Wochenende statt – da kommt das gesamte Netzwerk zusammen.“

Text: Jessica Scholich / August 2024

Das Bronnbacher Stipendium ist ein Angebot des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft im BDI e.V., das seit 2004 Studierende der Universität Mannheim unter­stützt. Gefördert wird es von der Dr. Hans Riegel-Stiftung, der Peters-Beer-Stiftung, der Christophorus Stiftung sowie der Karl Schlecht Stiftung. Ab 2025 wird es in Kulturkreis Stipendium umbenannt.

Weitere Infos finden Sie auf der Webseite des Bronnbacher Stipendiums.