Clara Schünemann steht inmitten von Ästen eines Baums und lächelt in die Kamera. Links von ihr steht der Schriftzug "Voller Tatendrang - Studentisches Engagement an der Uni Mannheim" und rechts ein Zitat von Schünemann: "Durch das Engagement ist mein Studium unglaublich reicher geworden."

Preise und Auszeichnungen

In den vergangenen Monaten wurden einige Forschende und Studierende der Universität Mannheim mit Preisen ausgezeichnet oder erhielten Förderungen. Eine Über­sicht über die Erfolge der Universitäts­angehörigen.

Richard Traunmüller in Vorstand der Akademie für Soziologie gewählt

Prof. Dr. Richard Traunmüller wurde von der Mitgliederversammlung der Akademie für Soziologie für zwei Jahre in den Vorstand gewählt. Mit der Wahl zum Vorstands­mitglied möchte er seine Erfahrungen in die Nachwuchs­förderung, Forschungs­vernetzung und Wissenschafts­kommunikation einbringen. Als Demokratieforscher an der Universität Mannheim konzentriert sich Traunmüller darauf, Konfliktlinien und strukturelle Entwicklungen in demokratischen Gesellschaften zu unter­suchen.

Frank Kalter in Wissenschafts­rat berufen 

Mit einem Schreiben des Bundes­präsidenten Frank-Walter Steinmeier wurde Prof. Dr. Frank Kalter, Inhaber des Lehr­stuhls für Allgemeine Soziologie, im Februar 2024 in den Wissenschafts­rat berufen. Das älteste wissenschafts­politische Beratungs­gremium in Europa berät die Bundes­regierung und die Landes­regierungen in allen Fragen der inhaltlichen und strukturellen Entwicklung der Wissenschaft, der Forschung und des Hochschul­bereichs. Kalter wird dem Expert*innenkreis zunächst für drei Jahre angehören.

Drei Nachwuchsforschende in Elite­programm aufgenommen

Mit Dr. Daniela Kuschel, Dr. Alex Spike Gibbs und Dr. Martin Schnuerch wurden gleich drei Mannheimer Wissenschaft­ler*innen in das begehrte Elite­programm der Baden-Württemberg Stiftung aufgenommen. Sie erhalten jeweils eine Förderung für die Dauer von 36 Monaten. Literatur- und Medien­wissenschaft­lerin Kuschel betrachtet in ihrer Arbeit, wie körperliche Lähmung in französischer Literatur und in französischsprach­igen Medien thematisiert und dargestellt wird. Der Wirtschafts­historiker Gibbs möchte in einer sozialen Netzwerkanalyse Er­kenntnisse über den gesellschaft­lichen Status von Einzelpersonen und deren Interaktion unter­einander gewinnen. Der Psychologe Schnuerch beschäftigt sich mit dem sogenannten Truth-Effekt. Dieser beschreibt das Phänomen, dass Menschen oft wiederholten Informationen eher Glauben schenken, selbst wenn diese nachweisbar falsch sind.

Ökonom Arthur Seibold gehört zu „Top 40 unter 40“

Der Junior­professor für Finanz­wissenschaft Arthur Seibold, Ph.D., wurde 2023 unter die „Top 40 unter 40“ des Wirtschafts­magazins Capital gewählt. Mit seiner Forschung zur Alterssicherung leistet der Ökonom einen wichtigen Beitrag für zukünftige politische Entscheidungen: Ein von ihm entwickeltes Verhaltens­modell belegt, dass die Verschiebung des gesetzlichen Rentenalters durch Rentenreformen eine wirksame Maßnahme zur Beeinflussung des individuellen Renteneintrittsalters darstellt.

Trauer um Dorothee Dickenberger

Die Universität Mannheim trauert um die Soziologin und Expertin für Gleichstellung Dr. Dorothee Dickenberger. Sie verstarb am 3. März 2024 mit 78 Jahren. Dickenberger studierte Soziologie in Hamburg, München und Mannheim. 1978 erfolgte ihre Promotion an der Universität Mannheim, der sie bis zu ihrem Ruhestand 2011 als wissenschaft­liche Mitarbeiterin am Lehr­stuhl für Sozialpsychologie treu blieb. Parallel war sie von 1989 bis 2007 zunächst die erste Frauen- und später die Gleichstellungs­beauftragte der Universität. Für ihre Arbeit zur Gleichstellung erhielt Dickenberger 1999 die Universitäts­medaille. Darüber hinaus wurde sie 2011 mit dem Bundes­verdienstkreuz geehrt.

Cornelia Ruhe in Kuratorium der Studien­stiftung gewählt

Die Mannheimer Literatur- und Medien­wissenschaft­lerin Prof. Dr. Cornelia Ruhe wurde im Februar 2024 in das Gremium des ältesten und größten Begabten­förderungs­werks Deutschlands gewählt. Seit vielen Jahren engagiert sich Ruhe bei der Studien­stiftung des deutschen Volkes, insbesondere als Vertrauensdozentin, bei der Promotions­auswahl und von 2019 bis 2023 auch als Mitglied im Revisions­ausschuss. Zudem gestaltete sie als Akademiedozentin und Arbeits­gruppen­leitung das Bildungs­programm der Studien­stiftung mit.

Hiram Kümper wird Stiftungs­ratsvorsitzender der Brombeeren-Stiftung

Der Historiker Prof. Dr. Hiram Kümper, Inhaber der Carl-Theodor-Professur an der Universität Mannheim, ist zum neuen Stiftungs­ratsvorsitzenden der Mannheimer Brombeeren-Stiftung gewählt worden. Damit begleitet er zukünftig die Entwicklung der Reiss-Engelhorn-Museen an einer entscheidenden Stelle. Die Brombeeren-Stiftung wurde 2013 auf Initiative von Traudl Engelhorn-Vechiatto in Gedenken an ihren verstorbenen Mann Peter Engelhorn gegründet und mit einem Stiftungs­kapital von 20 Millionen Euro ausgestattet.

Aline Lanzrath erhält Südwestmetall-Förderpreis

Als eine von acht Nachwuchs­wissenschaft­ler*innen hat Dr. Aline Lanzrath den mit 5.000 Euro dotierten Südwestmetall-Förderpreis für ihre Dissertation erhalten. Nach wie vor ist es für Unter­nehmen eine große Herausforderung, offene Stellen im Vertrieb mit jungen Talenten zu besetzen und den Frauenanteil zu erhöhen. In ihrer Dissertation beschäftigte sich Lanzrath mit der Frage, welche Erfolgsfaktoren zur Gewinnung und Bindung weiblicher Vertriebstalente beitragen.

Nachhaltigkeits­preis für Jan Schweers und Jennifer Hahn

Zum zweiten Mal zeichnete die Stadt Mannheim in diesem Jahr studentische Abschlussarbeiten zum Thema Nachhaltigkeit aus. Von der Universität Mannheim bekamen der Master­student Jan Schweers und die Alumna Jennifer Hahn den Nachhaltigkeits­preis verliehen. Der 24-jährige Schweers schrieb seine Abschlussarbeit im Fach Volkswirtschafts­lehre. Er beschäftigte sich mit der Energieeffizienz von Gebäuden und der Frage, welche Faktoren energieeffiziente Renovierungs­entscheidungen beeinflussen. Die 29-jährige Hahn schrieb ihre Master­abschlussarbeit im Fach Data Science. Sie beschäftigte sich darin mit der Optimierung der Verkehrs­signalsteuerung innerhalb der Mannheimer Innenstadt und zeigte, dass Künstliche Intelligenz einen bedeutenden Beitrag zur Lösung städtischer Herausforderungen leisten kann.

Ökonomin Michèle Tertilt erhält Birgit-Grodal-Preis

Professorin Michèle Tertilt, Ph.D., erhält als erste Deutsche den Birgit-Grodal-Preis der European Economic Association (EEA) für ihre herausragenden Arbeiten auf dem Gebiet der Makro- und Entwicklungs­ökonomie sowie der Familienökonomie. Tertilt wird gewürdigt als eine Pionierin auf dem Gebiet der Familienmakroökonomie, einem Forschungs­bereich, der die Aus­wirkungen wirtschaft­licher Interaktionen innerhalb von Familienhaushalten unter­sucht. Ihre Forschung hat unter anderem zu einem besseren Verständnis beigetragen, wie sich familiäre Themen wie Heirat, Nachwuchs und Frauenrechte auf das staatliche Wirtschafts­wachstum und den Konjunktur­zyklus auswirken.

Texte: Redaktion / August 2024