50 Jahre Internationale Sommerakademie an der Universität Mannheim

Seit einem halben Jahrhundert kommen internationale Studierende zur Sommerakademie, um die deutsche Sprache zu lernen und einen Einblick in unsere Kultur zu bekommen.

Pressemitteilung vom 31. Juli 2019
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Die morgen beginnende Sommerakademie der Universität Mannheim feiert in diesem Jahr ein kleines Jubiläum: 1969 kamen zum ersten Mal Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem Ausland nach Mannheim, um bei der „Internationalen Sommerakademie“ ihre Deutsch­kenntnisse zu verbessern. Damals wie heute steht allerdings nicht nur das Lernen der Sprache auf dem Programm. „Das kulturelle Rahmen­programm spielt natürlich auch eine große Rolle“, sagt Karin Gültlinger, die heute die Internationale Sommerakademie leitet. 1985 hat sie als Deutschlehr­erin in dem Programm angefangen. „Mit den Jahren hat sich schon einiges verändert. Früher hatte die Sommerakademie mehr Leichtigkeit und auch zertifikatsfreie Projekte wie Theateraufführungen oder ein Filmworkshop hatten großen Zuspruch. Der reine Sprach­unterricht und die Wissensvermittlung waren wichtig, aber wichtiger war die Verständigung, das gegenseitige Kennenlernen“, so Gültlinger weiter. „Heute stehen handfeste Themen wie Wortschatz, Grammatik und Kurzeinführungen zum Thema „Wie ticken die Deutschen?“ (in Sachen Politik, Umgangsformen, Ökologie) bei den Studierenden in der Beliebtheitsskala oben und das Endzeugnis hat einen hohen Stellenwert.“

Im Hinblick auf die Herkunftsländer der Teilnehmerinnen und Teilnehmer lässt sich über die Jahre auch die weltpolitische Entwicklung ablesen. Kamen zuerst Westeuropäerinnen und Westeuropäer – mit Schwerpunkt Italien und Spanien – so waren mit der Öffnung Europas nach Osten viele Teilnehmer aus den osteuropäischen Ländern dabei, wie Polen, Russland und der damaligen Tschechoslowakei. Heute sind die Sommerkurse bei Studierenden aus Fernost beliebt: 2019 kommen die meisten Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus China.

Auch die Zahl der Teilnehmenden ist mit den Jahren gestiegen. Dieses Jahr sind es 260 junge Menschen, die sich ab 1. August vier Wochen lang auf ihr Studium in Deutschland einstimmen. Rund 80 Prozent von ihnen sind Austausch- und Programm­studierende der Universität Mannheim und werden ein, vielleicht sogar zwei Semester hier leben. Sie nutzen die vier Wochen der Sommerakademie, um einen ersten Eindruck von Land und Leuten zu bekommen – und um organisatorisch alles auf den Weg zu bringen, bevor die Vorlesungs­zeit beginnt.

Der Ablauf sieht für die aktuellen Studierenden so aus: Morgens stehen als Pflicht fünf Unterrichtsstunden auf dem Stundenplan, also insgesamt 100 Stunden geballter Deutsch­unterricht. Nachmittags kann (freiwillig) das am Morgen erworbene Wissen ganz klassisch in Übungen zu Grammatik, Phonetik oder mündlicher Kommunikation vertieft werden. Aber auch deutsche Geschichte der Gegenwart, das Grundgesetz oder die deutsche Romantik stehen im Fokus. Für den richtigen Umgang mit der fremden deutschen Kultur werden die Teilnehmenden in diversen interkulturellen Trainings fit gemacht.

Der wirtschafts­wissenschaft­lichen Tradition der Universität verpflichtet, befassen sich Vorlesungen auch mit der EU oder – in englischer Sprache – damit, Deutschland ökonomisch zu verstehen. Ganz aktuell auf die ökologischen Herausforderungen unserer Zeit geht das Seminar „Green Germany“ ein, für Architektur- und Stilenthusiasten gibt es in englischer und deutscher Sprache ein Seminar, das sich mit dem „Bauhaus“ befasst. Ein Firmenbesuch bei der SAP rundet das Programm ab. Auch sportlich können die Sommerakademiker – mens sana in corpore sano – bei Zumba, Fußball oder Wanderungen in die Pfalz und den Odenwald aktiv werden.

Zusätzlich vermitteln die freundlichen HuGOs (HuGO = Hilfs- und Gesellschafts­organisator) Kenntnisse über das Leben in der Stadt und zeigen auch, wo es sich am Abend gut feiern lässt. Die Studenten­initiative VISUM ergänzt mit zusätzlichen Angeboten. Exkursionen führen nach Heidelberg und zum Hambacher Schloss als „Wiege der Demokratie“, ins mittelalterliche Rothenburg ob der Tauber und natürlich in den Schwarzwald, wo die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Originalschauplatz Schwarzwälder Kirschtorte genießen können. Weinproben, Brauereibesuche, Bundes­liga-Fußball – alles „typisch deutsch“ – und kleinere Freizeitaktivitäten füllen die wenigen freien Nachmittage, Abendstunden und Wochenenden.

Kontakt:
Karin Gültlinger
Leiterin der Sommerakademie
Universität Mannheim
Tel.: +49 621 181-3307
E-Mail: gueltlingermail-service.uni-mannheim.de

Linda Schädler
Pressesprecherin
Universität Mannheim
Tel.: +49 621 181-1434
E-Mail: schaedlermail-uni-mannheim.de