Bessere Sprach­kompetenz für Fünft- und Sechstklässler

In Kooperation mit mehreren Mannheimer Gymnasien untersucht die Universität Mannheim die Heterogenität der Sprach­kompetenz von Schülerinnen und Schülern der 5. und 6. Klassen mithilfe einer adaptierten Version des sogenannten „Duisburger Sprachstandstests“ (DST). Daraus abgeleitet werden Fördermaßnahmen durchgeführt, die Wirkung zeigen.

Pressemitteilung vom 15. Januar 2020
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Seit über sieben Jahren besteht sie nun schon: die Zusammenarbeit der Universität Mannheim mit 16 Gymnasien und beruflichen Schulen der Mannheimer Innenstadt. Im Dezember wurde das Ergebnis der letzten Erhebung in fünf Gymnasien vorgestellt. „Nach wie vor stellen wir in den Klassen eine große Spannbreite in den Sprach­kompetenzen der Schülerinnen und Schüler fest. Mit einer diagnosegeleiteten Förderung sollen insbesondere leistungs­schwächere Schülerinnen und Schüler weiter vorangebracht werden.“, fasst Prof. Dr. Karina Karst, Spezialistin für Unterrichtsqualität in heterogenen Kontexten, zusammen. „Mit der Ergebnispräsentation, die wir regelmäßig vorstellen, geben wir sowohl den Lehr­erinnen und Lehr­ern, als auch den Schulleiterinnen und Schulleitern Anknüpfungs­punkte für die Praxis.“

Im Rahmen ihres Lehr­amtsstudiums untersuchen Studentinnen und Studenten in einem Seminar mit dem Titel „Kompetent in die Praxis – Diagnostik im Unterricht“ unter Leitung von Prof. Karst die Sprach­kompetenz der Fünft- und Sechstklässler verschiedener Partnerschulen. Ziel der Erhebung ist es, die Heterogenität und Mehrsprachigkeit in den Klassen zu erfassen, zu analysieren und darauf aufbauend Strategien und Fördermaßnahmen zu entwickeln, wie Lernumgebungen auf Basis der empirischen Ergebnisse angepasst werden können. Das Seminar findet an der Universität Mannheim im Rahmen der Lehr­methode „Service-Learning“ statt. Bei dieser werden wissenschaft­liche Er­kenntnisse auf gemeinnützige und gesellschaft­lich relevante Projekte übertragen und Theorie und Praxis werden auf gewinnbringende Weise verknüpft.

Der adaptierte DST ist in vier Abschnitte unterteilt: Hörverstehen, Satzbau, Wortschatz und Grammatik. Diese Kompetenzen testen die Studierenden eigenständig und erstellen anschließend Profile für jede Schülerin und jeden Schüler sowie eine Gesamtauswertung. Dabei konnten erhebliche Unterschiede zwischen den Schülerinnen und Schülern festgestellt werden. Da die Tests sowohl bei Eintritt in die weiterführende Schule, als auch im darauffolgenden Jahr durchgeführt werden, kann außerdem die persönliche
Weiter­entwicklung beziehungs­weise der individuelle Lernzuwachs untersucht werden. Dabei
zeigte sich, dass die individuell auf die schwächeren Schülerinnen und Schüler
zugeschnittenen Fördermaßnahmen Wirkung zeigen. Die Ergebnisse des Tests lassen
erkennen, dass durch die Lern­förderung in Klasse 5 Erfolge erzielt werden können, die sich
bei den Tests in Klasse 6 deutlich niederschlagen.