Hochschul­allianz verpflichtet sich zu Emissionssenkungen und zur Ausweitung des Bildungs­angebots im Bereich Klimawandel

Studierende stellen eigene Handlungs­vorschläge zur Erreichung der Klimaziele vor.

Pressemitteilung vom 8. November 2021
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Die U7+ Allianz, eine Handlungs­koalition von internationalen Universitäten, hat sich in einer Erklärung anlässlich der COP26-Konferenz in Glasgow dazu verpflichtet, die Umsetzung der Klimaziele zu unterstützen. Die Rektorinnen und Rektoren von 29 Hochschulen aus 12 Ländern, unter ihnen auch Prof. Dr. Thomas Puhl, Rektor der Universität Mannheim, erklärten, die Allianz erkenne an, dass der Klimawandel eine globale Herausforderung, eine ernsthafte Bedrohung für Umwelt, menschliche Gesundheit, Sicherheit und wirtschaft­liche Stabilität sei. Die beteiligten Universitäten betrachteten es deshalb als ihre gemeinsame Aufgabe, diese Herausforderungen durch ihr Vorangehen in den Bereichen Bildung, Forschung und Innovationen zu bewältigen.

„Den Hochschulen kommt eine besondere Bedeutung, aber auch Verantwortung zu“, so Prof. Dr. Thomas Puhl. „Wir sitzen an der Schnittstelle von verschiedenen Disziplinen und Generationen, sind international vernetzt und verfügen über die nötigen wissenschaft­lichen Er­kenntnisse. Deshalb können und müssen wir das Erreichen der Klimaziele zu unserem Thema machen und unsere Studierenden be­fähigen, die zukünftigen Herausforderungen zu bewältigen.“

Die unterzeichnenden Universitäten bekräftigten noch einmal ihr Engagement für zwei Maßnahmen, die bereits auf dem ersten U7+-Gipfel 2019 in Paris beschlossen wurden: Zum einen wollen sie dafür Sorge tragen, dass alle Studierenden Kurse aus den Bereichen Nachhaltigkeit, Klima und Biodiversität belegen können. Zum anderen verpflichteten sich die Mitglieder der Allianz dazu, die universitären Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Die Universität Mannheim setzt an verschiedenen Punkten an, um diese Ziele zu erreichen: Im Kursangebot der Europäischen Universität ENGAGE.EU wird Nachhaltigkeit als ein zentrales Thema etabliert. Inneruniversitär wurden mit der neuen Prorektorin für Nachhaltigkeit und Informations­versorgung sowie dem Arbeits­kreis Nachhaltigkeit Strukturen geschaffen, um das Thema langfristig zu verankern. Aktuell läuft zudem eine Befragung der Universitäts­mitglieder, mit deren Hilfe der CO2-Fußabdruck der Universität ermittelt werden soll. Die Ergebnisse werden für die Entwicklung einer gesamtuniversitären Klima­strategie genutzt.

Die U7+ Allianz betont in ihrer Erklärung außerdem, es sei besonders wichtig, in Zukunft die Jugend mehr einzubeziehen, um die Herausforderungen des Klimawandels zu meistern. In diesem Sinne flossen die Ergebnisse des „U7+ Worldwide Student Forum 2021“, das in den Vormonaten organisiert vom University College London online stattfand, mit in die Erklärung ein.

Studierenden­gipfel liefert Ideen für Bildungs­angebote im Bereich Nachhaltigkeit

Im Rahmen des Forums erarbeiteten die Studierenden Handlungs­empfehlungen und Ideen dazu, wie die Herausforderungen des Klimawandels durch eine generationen­übergreifende Sichtweise angegangen werden können. In ihren Abschlussberichten empfehlen die Studierenden beispielsweise, dass Universitäten Pflichtkurse zum Erreichen der Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen in ihre Lehr­pläne aufnehmen. Außerdem müssten die Hochschulen Wege finden, um akademische, unternehmerische und politische Stakeholder zum Thema Klimawandel zu vernetzen. Auch die leicht verständliche Vermittlung von Forschungs­ergebnissen sehen die Studierenden als zentrale Aufgabe an: Sie fordern, dass komplexe wissenschaft­liche Er­kenntnisse so vermittelt werden, dass ihre Relevanz für alle Bevölkerungs­gruppen ersichtlich wird.

An dem Forum nahmen 94 studentische Delegierte teil, die 24 Universitäten der U7+-Allianz vertraten. Für die Universität Mannheim wirkten die beiden Psychologiestudentinnen Hannah Bohrer und Paula Roth sowie die Politikstudenten Moritz Büchler und Marco Rupp mit. Rupp, der auch Mitglied des sechsköpfigen Student Leadership Board ist, das die Studierenden gegenüber der U7+ Allianz vertritt, sieht großes Potenzial im internationalen Studierenden­forum: „Alle sind sich der Dringlichkeit des Themas bewusst und haben das gleiche Ziel: den Forschungs- und Lehr­austausch zwischen den Universitäten sowie den Generationen voranzutreiben und so Nachhaltigkeit zu fördern. Wir müssen die vielen verschiedenen kulturellen, geographischen, akademischen und universitären Herangehensweisen bündeln und uns damit Gehör verschaffen.“

Weitere Informationen zum U7+ Worldwide Student Forum 2021 können hier eingesehen werden: https://www.ucl.ac.uk/global/u7-worldwide-student-forum-2021

Über die U7+ Allianz

Die U7+ Allianz ist die erste internationale Koalition von Universitäts­präsidenten mit dem Ziel, die Rolle der Universitäten als globale Akteure zu strukturieren und voranzutreiben. Die Mitglieder der Allianz treffen sich jährlich, um eine gemeinsame Agenda aufzustellen und Schlüssel­bereiche für koordinierte Maßnahmen zu ermitteln. Gemeinsam verpflichten sich die Präsidenten der U7+ Universitäten im Namen ihrer Institutionen zu konkreten Maßnahmen, um die dringendsten Herausforderungen der Welt auf lokaler, regionaler und globaler Ebene anzugehen.

Unter folgendem Link kann das vollständige Statement der U7+ Allianz eingesehen werden: https://www.northwestern.edu/u7secretariat/news/u7+-statement-on-climate-change-and-sustainability.html

Die Liste der unterzeichnenden Universitäten kann hier aufgerufen werden: https://www.northwestern.edu/u7secretariat/news/u7+-statement-on-climate-change-and-sustainability-signatories.html

Kontakt:
Dr. Maartje Koschorreck
Stellvertretende Pressesprecherin
Universität Mannheim
Tel.: +49 621 181–1080
E-Mail: koschorreckmail-uni-mannheim.de