Die Aufnahme von Geflüchteten erhöht langfristig das Pro-Kopf-Einkommen, die Produktivität und die Löhne

Welche Auswirkungen hatte die Aufnahme von Geflüchteten nach dem Zweiten Weltkrieg auf die heutige Produktivität, Löhne, Pro-Kopf-Einkommen und Bevölkerungsdichte? Eine neue Studie zeigt, dass fast 75 Jahre später die Bevölkerungsdichte in Gemeinden, die viele Geflüchtete aufgenommen haben, immer noch höher ist als in jenen, die wenige aufnahmen. Gleichzeitig haben Gemeinden mit mehr Geflüchteten heute ein höheres Pro-Kopf-Einkommen, eine höhere Produktivität und höhere Löhne. So stiegen das Pro-Kopf-Einkommen und die Produktivität langfristig um etwa 13 Prozent und die Löhne um etwa 10 Prozent.
Prof. Dr. Antonio Ciccone und Prof. Dr. Jan Nimczik untersuchen die wirtschaftliche Entwicklung von Gemeinden direkt an der Grenze zwischen der amerikanischen und der französischen Besatzungszone im heutigen Baden-Württemberg. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden Millionen Menschen nach Westdeutschland vertrieben. Zu dieser Zeit war Deutschland in vier alliierte Besatzungszonen aufgeteilt. Da die französische Besatzungszone den Zugang von Geflüchteten beschränkte, ließen sich die meisten in der amerikanischen, britischen und sowjetischen Besatzungszone nieder.