Die Aufnahme von Geflüchteten erhöht langfristig das Pro-Kopf-Einkommen, die Produktivität und die Löhne

Eine neue Studie der Wirtschafts­wissenschaft­ler Antonio Ciccone (Universität Mannheim) und Jan Nimczik (ESMT Berlin) untersucht die langfristigen wirtschaft­lichen Folgen des Zuzugs von Heimatvertriebenen nach dem Zweiten Weltkrieg.

Welche Aus­wirkungen hatte die Aufnahme von Geflüchteten nach dem Zweiten Weltkrieg auf die heutige Produktivität, Löhne, Pro-Kopf-Einkommen und Bevölkerungs­dichte? Eine neue Studie zeigt, dass fast 75 Jahre später die Bevölkerungs­dichte in Gemeinden, die viele Geflüchtete aufgenommen haben, immer noch höher ist als in jenen, die wenige aufnahmen. Gleichzeitig haben Gemeinden mit mehr Geflüchteten heute ein höheres Pro-Kopf-Einkommen, eine höhere Produktivität und höhere Löhne. So stiegen das Pro-Kopf-Einkommen und die Produktivität langfristig um etwa 13 Prozent und die Löhne um etwa 10 Prozent.

Prof. Dr. Antonio Ciccone und Prof. Dr. Jan Nimczik untersuchen die wirtschaft­liche Entwicklung von Gemeinden direkt an der Grenze zwischen der amerikanischen und der französischen Besatzungs­zone im heutigen Baden-Württemberg. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden Millionen Menschen nach Westdeutschland vertrieben. Zu dieser Zeit war Deutschland in vier alliierte Besatzungs­zonen aufgeteilt. Da die französische Besatzungs­zone den Zugang von Geflüchteten beschränkte, ließen sich die meisten in der amerikanischen, britischen und sowjetischen Besatzungs­zone nieder.

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