Beschreibung:
Die Suche nach den Verantwortlichen für den Klimawandel im Sinne seiner kausalen Verursachung ist entscheidend für die Adressierung notweniger Änderungen: wer den Klimawandel verursacht, soll sein Verhalten ändern. Auf diesem Weg ist in den letzten Jahren das Handeln der Individuen in den Blick geraten, vor allem in Form ihres Konsums. Die öffentliche Debatte ist voll von Ratgebern für klimafreundliches Handeln und geprägt von Forderungen nach einem Wandel der Konsumkultur. Auf diese Weise wird der Konsum als zentrales Problem markiert und seine Transformation in die Mitte des gesellschaftlichen Klimahandelns gestellt. Veränderungen werden vor allem appellativ und moralisierend eingefordert, Bescheidenheit, Konsumabstinenz oder das Umschwenken auf einen nachhaltigen Konsum gelten als neue Tugenden.
In dem Vortrag soll es darum gehen, die Fokussierung der Verantwortungsdebatte zum Klimawandel auf den Konsum im Hinblick auf seine Prämissen zu analysieren. Dabei zeigt sich, dass der Schluss von der unbezweifelbar hohen Relevanz des Konsums für den Klimawandel auf die zentrale Verantwortung der Konsumenten und damit auf die Notwendigkeit, deren Verhalten zu verändern, zu einfach ist, indem er die komplexen Bedingungen der Verantwortungszuschreibung in diesem Feld ausblendet. Es zeigt sich außerdem, dass sich die Verantwortung der Individuen im Klimawandel keineswegs in Konsumverantwortung erschöpft, sondern ihre politische Mitverantwortung als Bürgerinnen und Bürger umfasst.
Online-Zugang:
Der Zugang zum Vortrag erfolgt über folgenden Link:
ZOOM: https://uni-mannheim.zoom.us/j/65925074534?pwd=ZlRUQkI0RkVvRjVOUEROS1cvb0MrQT09