Religiöses Verhalten von Muslim*innen und Freiheiten für islamische Glaubensgemeinschaften stoßen bei nicht wenigen Menschen in Deutschland auf Vorbehalte. Beispielsweise empfinden es viele als unvereinbar mit liberalen und demokratischen Werten, wenn gläubige Muslim*innen Menschen anderen Geschlechts aus religiösen Gründen nicht die Hand schütteln möchten. Auch Vorschläge für mehr Halal-Gerichte, also für religiöse Muslim*innen geeignete Lebensmittel im Alltag, oder Pläne für einen gesetzlichen islamischen Feiertag sehen viele Leute kritisch. Das gilt allerdings nicht unter allen Umständen gleichermaßen, wie Professor Marc Helbling und Professor Richard Traunmüller in einem Forschungsprojekt am Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung (MZES) herausgefunden haben: Denn wer Verhalten und Gruppenrechte religiöser Muslime richtig einordnen kann, ist toleranter.