DAAD-Preis 2022 für Georgi Paskalev

Engagement in der Fach­schaft, in mehreren Initiativen sowie Jobs als Tutor und Finanz­analyst: Der Bulgare Georgi Paskalev war neben seinem Studium der Wirtschafts­mathematik an der Uni Mannheim auf verschiedenen Ebenen aktiv. Für seine vielseitigen Aktivitäten und seine hervorragenden akademischen Leistungen wurde er nun mit dem diesjährigen DAAD-Preis gewürdigt.

Später im Ausland studieren: Das stand für Georgi schon während seiner Schulzeit fest. Der Bulgare, der in Sofia geboren und aufgewachsen ist, wollte dadurch seinen Horizont erweitern und neue Erfahrungen sammeln. Nach dem Abitur wurde sein Wunsch wahr: Der heute 21-Jährige erhielt Zusagen von Universitäten aus Großbritannien, den Niederlanden und Deutschland. Er entschied sich für den Bachelor Wirtschafts­mathematik an der Universität Mannheim. „Mir gefiel sofort die praxis­orientierte Kombination aus Wirtschafts­wissenschaften und Mathematik, dieses Programmangebot gibt es in anderen Ländern kaum“, erzählt er.

Schon kurz nach Studien­beginn in Mannheim engagierte sich Georgi in der Fach­schaft für Wirtschafts­mathematik. Dort betreute er den Bereich „Finanz­ielle Ressourcen“. Gleichzeitig unterstützte er die Initiative STADS (Students’ Association for Data Analytics and Statistics) bei der Konzeption von Weiterbildungs­kursen in den Bereichen der Datenanalyse und des Machine Learning und beteiligte sich an Projekten zur Windenergie. Doch auch der kulturelle Austausch lag Georgi am Herzen: Als Mitglied des Vereins Bai Ganyo e.V. setzte er sich dafür ein, bulgarische Traditionen in Deutschland aufrechtzuerhalten und weiterzugeben. Bei seinem Engagement begeisterten ihn vor allem die Zusammenarbeit mit anderen sowie sein Interesse für Finanz­mathematik.

In den Anfängen der Corona-Pandemie begann Georgi neben seinem ehrenamtlichen Engagement als Tutor für Analysis zu arbeiten und nahm einen Teilzeitjob als Finanz­analyst bei der Firma Jacobs Douwe Egberts an. Diese Tätigkeiten haben ihm während der Pandemie sehr geholfen: „Ich bin damals nach Bulgarien zurückgekehrt, weil der Präsenzbetrieb in der Universität eingestellt war und ich in dieser unsicheren Zeit bei meiner Familie sein wollte. Aufgrund meiner Jobs in Mannheim hatte ich jeden Tag sehr viel zu tun, das hat mich gut abgelenkt, sodass mich die Pandemie und die damit verbundenen Einschränkungen kaum belastet haben“, erzählt der Bulgare. Anfang 2022 kehrte er nach Deutschland zurück und entwickelte gemeinsam mit anderen Studierenden digitale Lerninhalte am Lehr­stuhl für Analysis. Im Rahmen eines Lehr­stuhl­projektes arbeitete er an der Erstellung von Quizzen und Übungs­videos zur effizienten Prüfungs­vorbereitung.

Neben seinem Engagement erzielte Georgi auch im Studium hervorragende Leistungen. Beides zusammen überzeugte die Jury des DAAD-Preises. „Er verkörpert in vollem Maße eines der zunehmend wichtigen Ziele des Preises: das gesellschaft­liche Engagement internationaler Studierender innerhalb und außerhalb der Universität zu erhöhen“, begründet Angela Dörflinger vom Akademischen Auslands­amt die Auszeichnung. Georgi erreichte die Nachricht über den Preis kurz vor der Abgabe seiner Bachelor­arbeit: „Ich bin sehr stolz und glücklich, das war der perfekte Abschluss für meine Zeit in Deutschland“, sagt er. In Zukunft möchte er in den Niederlanden als Börsenhändler berufliche Erfahrung im Aktienhandel sammeln. Er überlegt jedoch, noch einen Master zu machen: „Ich habe in Mannheim so viele hilfsbereite und verständnisvolle Menschen kennengelernt und viele gute Freunde gefunden. Sollte ich mich für einen Master entscheiden, werde ich höchstwahrscheinlich nach Mannheim zurückkehren.“

Über den DAAD-Preis
Der DAAD-Preis ist mit 1.000 Euro dotiert und wird jedes Jahr an eine internationale Vollzeit­studierende oder einen internationalen Vollzeit­studierenden der Universität Mannheim vergeben. Die Auswahl­kommission bestehend aus Akademischem Auslands­amt und den Fakultäten würdigt mit der Auszeichnung die hervorragenden akademischen Leistungen und das ehrenamtliche Engagement des Preistragenden.

Text: Tina Ratajczyk/ August 2022