Finanzielle Entscheidungen sind für viele Menschen mit großer Unsicherheit verbunden. Langfristige Trends wie der demografische Wandel und die Digitalisierung haben weitreichende Auswirkungen auf die Altersvorsorge, das Sparverhalten, die Zinssätze und die Finanzierungsbedingungen. Unvorhergesehene Ereignisse wie die aktuelle Corona-Pandemie erhöhen den Druck. Wie gehen die Menschen mit diesen Herausforderungen um? Was wissen sie über Finanzen und wie beeinflusst dies ihre Spar- und Konsumentscheidungen? Wie kann Finanzbildung die Entwicklung finanzieller Kompetenzen unterstützen?
Die umfassende Erforschung und Beantwortung dieser und weiterer Fragen rund um das Thema „Finanzielle Bildung“ macht sich das neu gegründete Mannheim Institute for Financial Education (MIFE) zur Aufgabe. Es ist eine gemeinsame Initiative der Universität Mannheim und des Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) und stützt sich auf die Expertise von Forschenden verschiedener Disziplinen beider Einrichtungen. Das Institut ist darüber hinaus eng vernetzt mit thematisch einschlägigen Personen und Institutionen aus Wissenschaft, Politik und Praxis im In- und Ausland.
Inauguralkonferenz
Ende November 2021 fand die digitale MIFE-Gründungskonferenz mit den Institutsdirektorinnen Prof. Dr. Carmela Aprea (Universität Mannheim) und Prof. Dr. Tabea Bucher-Koenen (ZEW und Universität Mannheim) sowie vielen weiteren internationalen Wirtschaftsexpertinnen und Experten statt. Auf der Konferenz tauschten hochkarätige Keynote-Speaker und renommierte Forschende Erkenntnisse über Kernfragen der finanziellen Bildung aus. Höhepunkte der Veranstaltung waren die Vorträge von Prof. Annamaria Lusardi von der George Washington University School of Business in den USA, Prof. David Leiser von der Ben Gurion University of the Negev in Israel, sowie Prof. Claudia Buch, Vizepräsidentin der Deutschen Bundesbank.
Erstmals wurde dabei zudem der Deutsche Bundesbank-Nachwuchsforschungspreis für Financial Literacy überreicht. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis ging an Sarah Reiter vom ifo Institut und Awais Malik von der TU Dresden.
Text: Yvonne Kaul / April 2022