Der Gießener Professor für Angewandte Sprachwissenschaft und Computerlinguistik, Henning Lobin, hat den Ruf an die Universität Mannheim auf eine Professur für Germanistische Linguistik in Verbindung mit der Funktion des Direktors des Instituts für Deutsche Sprache Mannheim (IDS) angenommen. In einem gemeinsamen Berufungsverfahren der Universität Mannheim und des IDS wurde Lobin als Nachfolger des bisherigen Direktors Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Ludwig M. Eichinger ausgewählt, der in den Ruhestand gegangen ist. „Mit seiner Expertise wird Professor Lobin die Forschungslandschaft in Baden-Württemberg und innerhalb der Leibniz-Gemeinschaft bereichern. Ich freue mich auf seine spannenden Impulse an der Schnittstelle zwischen der Universität Mannheim und dem Institut für Deutsche Sprache“, betonte die Wissenschaftsministerin des Landes, Theresia Bauer.
Henning Lobin, geboren 1964 in Lüneburg, studierte nach dem Abitur in Celle die Fächer Germanistik, Philosophie und Informatik und hatte seit 1999 den Lehrstuhl für Angewandte Sprachwissenschaft und Computerlinguistik am Institut für Germanistik an der Universität Gießen inne. Er war Vizepräsident dieser Universität und sechs Jahre Vorsitzender der Gesellschaft für Sprachtechnologie und Computerlinguistik. Von 2007 bis 2016 leitete er das Gießener Zentrum für Medien und Interaktivität und war Leiter mehrerer Projekte und Forschungsverbünde, unter anderem gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), der VolkswagenStiftung und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung.
2016 wurde Lobin in den Wissenschaftlichen Beirat des Instituts für Deutsche Sprache berufen und ebenso zum Mitglied im Fachkollegium Sprachwissenschaft der DFG gewählt. Seit 2017 ist er Mitglied im Forschungsbeirat der Berliner Stiftung Wissenschaft und Politik. Zahlreiche Vortragsreisen und Gastaufenthalte führten ihn durch Europa und nach Übersee. An eine breitere Öffentlichkeit richtet sich Lobin mit seinem Blog „Die Engelbart-Galaxis“ bei den Wissenschaftsblogs der Zeitschrift „Spektrum der Wissenschaft“, in dem er sich mit Themen zur deutschen Sprache, zur Sprachpolitik und zur Digitalisierung von Sprache und Schrift befasst.
Text: Dr. Annette Trabold / Oktober 2018