Header in pink mit der weißen Schrift "weltwärts - Internationalisierung an der Uni Mannheim". Rechts sind zwei Bilder, eines vom Mannheimer Wasserturm und eines von einem Gebäude in Nizza zu einer Collage geformt.

Hochschul­allianz U7+: Handlungs­impulse zur Bewältigung globaler Herausforderungen

Klimaschutz, Nachhaltigkeit, Chancengleichheit, Digitalisierung – bei solchen globalen Herausforderungen sind Universitäten als Orte der Forschung und Bildung besonders gefordert. Um möglichst viel bewirken zu können, reicht es jedoch nicht aus, dass jede Universität für sich Lösungen entwickelt. Es braucht ein koordiniertes, internationales Vorgehen. Dafür gibt es seit 2019 die U7+ Allianz, die auf Initiative der französischen Universität Sciences Po ins Leben gerufen wurde.

U7+ besteht aus Rektorinnen und Rektoren von 54 Hochschulen aus über 20 Ländern rund um den Erdball – von Frankreich, Italien und Deutschland über Kenia, Ghana und Südafrika bis hin zu Japan, Indien, USA, Australien u.v.m. Ziel der internationalen Handlungs­koalition ist es, die Rolle der Universitäten als globale Akteure strukturiert voranzutreiben und den Regierungs­chefs der G7-Länder wichtige Handlungs­impulse zu geben. Das Bündnis ermöglicht es, voneinander zu lernen und Best Practices zu entwickeln. 

Einmal pro Jahr treffen sich die Rektorinnen und Rektoren, um eine gemeinsame Agenda aufzustellen, und verpflichten sich zu konkreten Maßnahmen für eine effektivere Bewältigung globaler Herausforderungen. Beim ersten Gipfel der U7+ Allianz unter der Schirmherrschaft des französischen Präsidenten Emmanuel Macron im Jahr 2019 unterzeichneten die Universitäts­rektorinnen und  
-rektoren des Bündnisses, dar­unter Prof. Dr. Thomas Puhl für die Universität Mannheim, im Pariser Elysée-Palast sechs Handlungs­vereinbarungen zu globalen Herausforderungen. Dar­unter die zunehmende Polarisierung der Gesellschaften, Teilhabe, Klimaschutz und technologischer Wandel. Diese sollen an den Universitäten vermehrt erforscht und Lösungs­ansätze entwickelt werden. Hinzu kommt die Umsetzung von Best Practices auf dem eigenen Campus. In den vergangenen Jahren verpflichtete sich die Universität Mannheim unter anderem dazu, die Internationalisierung des Campus weiter voranzutreiben, Studierenden die Teilnahme an Kursen zu Klima- und Nachhaltigkeits­themen zu ermöglichen, sozial benachteiligten jungen Menschen den Zugang zu einem Studium zu erleichtern, die interdisziplinäre Forschung im Bereich Energiewende, Nachhaltigkeit und Chancengleichheit voranzutreiben sowie die interessierte Öffentlichkeit stärker an Forschungs­ergebnissen teilhaben zu lassen. Mit der Prorektorin für Nachhaltigkeit und Informations­versorgung sowie dem Arbeits­kreis Nachhaltigkeit wurden außerdem Strukturen geschaffen, um das Thema Nachhaltigkeit langfristig zu verankern und eine gesamtuniversitäre Klima­strategie zu entwickeln. Dieses Jahr veröffentlichte die U7+ Allianz im Rahmen ihres Treffens in Nizza ein Statement im Hinblick auf das G7-Treffen in Elmau. Darin forderte sie die G7-Staats­chefs auf, die Wissenschafts­freiheit zu stärken und warnte davor, dass ein Wiederaufleben der Autokratie die institutionelle Unabhängigkeit der Hochschul­bildung beeinträchtige. 

Eine aktive Beteiligung der Universität Mannheim am Bündnis ist Rektor Puhl wichtig: „Die Hochschul­allianz U7+ liegt mir persönlich sehr am Herzen. Wir haben als Universität eine besondere Verantwortung bei der Bewältigung globaler Herausforderungen. Sich mit Hochschulen aus aller Welt auszutauschen und voneinander zu lernen, ist sehr bereichernd. Gleichzeitig wenden wir uns mit unseren Anliegen direkt an die G7-Regierungs­chefs und sind dadurch auch auf politischer Ebene aktiv. Wir sind stolz, als Universität Mannheim seit ihrer Gründung im Jahr 2019 an der U7+ Allianz beteiligt zu sein.“ Beim diesjährigen Treffen wurde Puhl außerdem für zwei Jahre in das Presidential Steering Committee gewählt. Das Gremium, bestehend aus acht Vertreterinnen und Vertretern verschiedener Mitgliedshochschulen, repräsentiert die U7+ Allianz nach außen und schlägt thematische Schwerpunkte vor. 

Text: Saskia Bachner / Oktober 2022