Eine Studentin mit Brille blickt freundlich in die Kamera. Text: Schlaue neue Welt? KI und Digitalisierung an der Uni Mannheim.

3 Fragen an Tim Schäcker

Von Mannheim in die Welt: 24 Jahre alt ist Tim Schäcker und ein richtiger Social Media-Star. Von heute auf morgen wurde er über TikTok-Videos gemeinsam mit seinen vier Freunden als „Elevator Boys“ berühmt. Die Creator-Gruppe reist seither durch die ganze Welt: Los Angeles, Rom, Paris – Tim Schäcker ist an Traumstränden, in pulsierenden Millionenmetropolen unterwegs, sieht die wohl schönsten Orte der Erde. Und dennoch, verrät er uns, denkt er nicht selten an seine Studien­zeit an der Uni Mannheim zurück.

FORUM: Lieber Tim, verfolgt man Dein Leben in den sozialen Medien, schaut das nach einem Traumjob aus. Musst Du Dich manchmal kneifen?

Schäcker: Auf jeden Fall haben wir Momente, in denen wir tolle Menschen kennenlernen dürfen – wie beispielsweise Brad Pitt oder Heidi Klum. Es sind definitiv Höhen und Tiefen in diesem Job, es ist nämlich ein enormer Druck, der dauerhaft auf unseren Schultern lastet. Dadurch, dass wir eine Gruppe sind, können wir uns da immer gut gegenseitig unterstützen. Wir sind uns darüber einig, dass wir noch sehr, sehr viel erreichen möchten in unserer Karriere und wir sind dankbar für die ganzen Möglichkeiten, die sich uns bieten und für die Erfahrungen, die wir machen dürfen.

FORUM: Mit den Elevator Boys bist Du berühmt für Videos, die meist nur wenige Sekunden dauern. Wieviel Arbeit steckt hinter Euren Inhalten?

Schäcker: Hinter diesen kurzen Clips stecken ganze Video-Produktions­einheiten – vom Styling über das Kreativkonzept bis hin zur tatsächlichen Umsetzung mit dem Kamerateam. Wir müssen uns stets neu erfinden und neue, kreative Konzepte überlegen. Kurz: Das Ganze geht mit sehr viel Planung, Meetings und Brainstormings einher und ist definitiv viel mehr Arbeit, als es aussieht. Das Netz schläft nie, somit ist es unser Job, einen konstanten Flow an Input zu liefern. Mein gesamter Alltag ist definitiv gefüllt, es ist ein 24/7 Job und wir haben kaum die Möglichkeit, wirklich abzuschalten.

FORUM: Du bist mittlerweile in der ganzen Welt unterwegs, denkst Du manchmal noch an Deine Zeit in Mannheim?

Schäcker: Trotz des vielen Reisens und der Tatsache, dass ich viel unterwegs bin, ist und bleibt das Studium in Mannheim ein elementarer Teil von meinem Leben. Es hat mich stark geprägt und weitergebracht. Ich bin froh, dass ich mein Studium fertig absolviert habe, was mir sehr wichtig war, um auch nicht nur als „Influencer“ abgestempelt zu werden, sondern auch ein anspruchsvolles Studium absolviert zu haben und somit ein für mich solides Grundgerüst zu haben. Eine meiner besten Erinnerungen an mein Studium war definitiv nicht nur das Studentenleben in Mannheim, sondern auch die Euromasters, wo ich zweimal dabei sein durfte.

FORUM: Einer Deiner Träume war es immer, ein Unternehmen zu gründen. Mittlerweile hast Du neben Deiner steilen Karriere mit den Elevator Boys sogar vier eigene Start-ups gegründet…

Schäcker: Stimmt! Mit den Elevator Boys gemeinsam haben wir vor eineinhalb Jahren unser Unternehmen „Kabu Artist Management“ gegründet, mit dem wir uns quasi selbst repräsentieren und von einem eigenen Team, welches wir um uns herum aufgebaut haben, gemanaged werden. Wir haben ein tolles Team von ca. 10 Mitarbeitern, die uns täglich pushen, mit uns gemeinsam kreativ brainstormen, unsere Social Media Kooperation mit Partnern umsetzen und uns mit strategischer Beratung zur Seite stehen. Zusätzlich haben wir für gemeinsame Investitionen eine Investment Holding gegründet, sowie auch die „Elevator Boys Music GmbH“, um das Musikgeschäft extern zu behandeln. Vor ungefähr einem Jahr habe ich außerdem gemeinsam mit zwei Co-Foundern (u.a. Kilian Seifert, der auch an der Uni Mannheim studiert hat) ein Start-up gegründet. Auch dort sind wir inzwischen ein Team von zwölf Leuten und entwickeln eine eigene Social Media App, die jetzt kurz vor dem Launch steht. Unser Ziel: Millionen von Menschen wieder zusammenzubringen und ihnen die Möglichkeit geben, Ideen auszutauschen und sich unter Gleichgesinnten wiederzufinden. Mit unserer App „Cndo“ möchten wir Social Media wieder sozial machen.

Interview: Jule Leger/Dezember 2023