Rund 140 geladene Gäste aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft feierten am Dienstag den Universitätstag der Universität Mannheim in der Aula des Schlosses. In seiner Ansprache dankte Prof. Dr. Thomas Puhl, Rektor der Universität Mannheim, den Lehrenden und Forschenden, allen Mitarbeitenden, den Studierenden sowie den Förderinnen und Förderern der Universität für ihr außerordentliches Engagement und ihren Einsatz. „Die internationalen Rankings zeigen, dass wir weiterhin zu den besten zehn Prozent der Hochschulen weltweit gehören“, so Puhl. Die Forschenden hätten im vergangenen Jahr rund 26 Millionen Euro an Drittmitteln eingeworben – eine Million mehr als im Vorjahr. Dies zeige, dass die Förderinstitutionen ein hohes Vertrauen in die Universität Mannheim hätten. „Wir sind heute eine 1A-Spitzenuniversität und können stolz auf das Erreichte sein“, fasste Puhl zusammen.
Zu den großen Zielsetzungen der nächsten Jahre gehört laut Puhl unter anderem, die Verbundforschung weiter auszubauen, den Digitalisierungsschub in der Lehre weiter zu fördern und die Internationalisierung der Universität weiter voranzutreiben: „Internationalisierung ist das Markenzeichen unserer Universität und alle Studierenden sollen die Möglichkeit haben, ins Ausland zu gehen“, so Puhl. Einen noch stärkeren thematischen Schwerpunkt werde die Universität Mannheim im Bereich Gleichstellung setzen.
Im weiteren Verlauf des Abends hielt Prof. Dr. Jutta Mata, Inhaberin des Lehrstuhls für Gesundheitspsychologie, einen Vortrag, in dem sie Einblicke in das Themenfeld Gesundheitspsychologie gab. Ausgehend von der These, dass das Schlaraffenland, von dem die Menschheit seit Jahrhunderten träumt, mittlerweile Wirklichkeit geworden ist, erläuterte Mata die negativen Auswirkungen des Lebensmittelüberflusses: Etwa die Hälfte der Menschen in Deutschland ist übergewichtig, ein großer Teil von ihnen bewegt sich weniger als empfohlen, was negative Auswirkungen auf Lebensqualität und Lebenserwartung hat. Ziel der Gesundheitspsychologie ist es, das Gesundheitsverhalten zu verändern. Gerade beim Essen ist ein vielversprechender Ansatz, die Forschung nicht auf das Individuum zu fokussieren, sondern auf die Gemeinschaft, in der Personen essen – oft mit der Familie oder Freunden. In diesen Gemeinschaften können einfache Verhaltensweisen, wie beispielsweise eine längere Dauer von Familienmahlzeiten, zu gesundheitlich relevantem höheren Obst- und Gemüsekonsum führen.
Vergabe des Hans-Raffée Alumni-Networking Preises
In diesem Jahr wurde erstmals der Hans-Raffée Alumni-Networking Preis in Gedenken an den 2021 verstorbenen Mannheimer Professor Hans Raffée vergeben. Preisträger ist das Alumni-Programm der TU Berlin, das den Preis beim Universitätstag von Rektor Puhl und Prof. Dr. Peter Frankenberg, Vorsitzender der Heinrich-Vetter-Stiftung, die gemeinsam mit ABSOLVENTUM, den Freunden der Universität Mannheim und der Karin und Carl-Heinrich Esser Stiftung das Preisgeld stiftet, verliehen bekam. Das Berliner Netzwerk erhält die Auszeichnung sowie das Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro für die Durchführung einer Karrierewoche, die sich speziell an internationale Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler richtet. Die Jury würdigt diese Maßnahme insbesondere vor dem Hintergrund des allgegenwärtigen Fachkräftemangels.
Verleihung der Universitätsmedaillen
Im Rahmen der Veranstaltung wurden Prof. Dr. Thomas König und Michael Meckel, Mitglied im Stiftungsrat der Ekkehard Stiftung, mit der Universitätsmedaille ausgezeichnet. Die Universität verleiht die Medaillen als Zeichen des Dankes und der Anerkennung für ihr herausragendes Engagement an der Universität Mannheim.
Michael Meckel setzt sich bei der von seinem Großvater gegründeten Ekkehard Stiftung bereits in dritter Generation für das Ziel ein, internationalen Studierenden einen dem Frieden dienenden Austausch im Sinne der Völkerverständigung zu ermöglichen. Seit ihrer Gründung finanziert die Ekkehard Stiftung die Miete für Wohnungen in den universitären Gästehäusern und schafft damit die Voraussetzung für gelebte Internationalität an der Universität Mannheim. Zudem ermöglicht Meckel die Finanzierung von Stipendien für internationale Studierende und unterstützt das Deutschlandstipendium finanziell sowie ideell.
Professor Dr. Thomas König ist Inhaber des Lehrstuhls für Politikwissenschaft, Europäische Politik, und zählt seit vielen Jahren zu den besonders engagierten und erfolgreichen Wissenschaftlern der Universität. Beispielsweise warb König den Sonderforschungsbereich 884 „Political Economy of Reforms“ ein und war von 2010 bis 2022 dessen Sprecher. Darüber hinaus steigerte er die internationale Sichtbarkeit der Mannheimer Politikwissenschaft durch seine Arbeit als Chefredakteur der Zeitschrift American Political Science Review von 2016 bis 2020.
Preise für herausragende Lehrleistungen
Als Anerkennung für ihre herausragenden Lehrleistungen erhielten vier Dozierende den Lehrpreis der Universität Mannheim: Prof. Dr. Georg Bitter, Inhaber des Lehrstuhls für Bürgerliches Recht, Bank- und Kapitalmarktrecht, Insolvenzrecht, Prof. Dr. Jochen Streb, Professur für Wirtschaftsgeschichte, Dr. Thomas Johann, Assistenzprofessor am Lehrstuhl für ABWL und Finanzierung und Dr. Jiri Tresl, Assistenzprofessor am Lehrstuhl für ABWL, Finanzwirtschaft und Finanzmarktinstitutionen. Die Geehrten vermitteln ihre jeweiligen Lehrinhalte praxisnah mit großem Einsatz und didaktisch abwechslungsreich. Darüber hinaus gelingt es ihnen, die Studierenden in besonderem Maße zu motivieren und ihnen sehr gute Lernerfolge zu ermöglichen.
Text: Redaktion/