Vom Schloss ins Fernsehstudio
Einmal im Leben bei Günther Jauch auf dem Quiz-Stuhl sitzen und um eine Million Euro spielen – dieser Kindheitstraum wurde für Sophia Rishyna Wirklichkeit. Die Mannheimer Doktorandin hat im April an der RTL-Sendung Wer wird Millionär? teilgenommen.
32.000 Euro und eine Erfahrung, die sie ihr ganzes Leben lang nicht mehr vergessen wird, sind das Resultat von Sophia Rishynas Teilnahme an der Quizshow Wer wird Millionär?. Im April 2024 schaffte es die Doktorandin am Lehrstuhl für Wirtschaftsgeschichte nach nur drei Bewerbungen auf den begehrten Stuhl im Hürther Fernsehstudio. „Zugegebenermaßen hatte ich schon wieder vergessen, dass ich mich erneut beworben habe, und war entsprechend überrascht“, erzählt Rishyna lachend von dem Moment, als die Zusage kam.
Dennoch erfüllte sich die Historikerin damit einen Kindheitstraum: „Früher habe ich die Sendung immer geschaut und gesagt: Wenn ich 18 bin, bewerbe ich mich da.“ Gesagt, getan. Zwischen ihrer ersten Bewerbung und der diesjährigen Teilnahme liegen einige Jahre, die Rishyna an der Universität Mannheim verbracht hat: „2016 habe ich hier mit dem Bachelor in Geschichte begonnen. Direkt im Anschluss habe ich den Master gemacht und arbeite nun seit September 2021 an meiner Promotion“, erklärt sie. Diese ist angesiedelt im DFG-Projekt „Wirtschaftliche Unfreiheit und Innovation: Patentaktivitäten im ‚Dritten Reich‘ und in der DDR“, das von VWL-Professor Dr. Jochen Streb betreut wird.
Rishynas Doktorvater spielte auch in der Montagabendsendung eine entscheidende Rolle: Streb war einer ihrer drei Telefonjoker – und kam tatsächlich zum Einsatz. „Er hat ein gutes Allgemeinwissen, außerdem kennt er sich im Radsport und natürlich in wirtschaftlichen Themen super aus“, begründet sie ihre Wahl. Angerufen hat sie ihn allerdings bei einer Literaturfrage für 32.000 Euro, denn „er ist sehr belesen und schenkt uns Doktorand*innen auch gern Bücher zu Weihnachten“.
Auszeit nach der Promotion geplant
Nach Einsatz des Telefon- sowie des „50:50“-Jokers, bei dem zwei falsche Antworten wegfallen, beantwortete Rishyna die Frage richtig. Bei der folgenden Frage stieg sie jedoch aus – obwohl diese eigentlich genau in ihr Fachgebiet fiel. „Es ging darum, welche beiden historischen Ereignisse zeitgleich stattfanden“, erinnert sie sich. „Dank meines Geschichtsstudiums an der Uni Mannheim konnte ich zwar zwei Antworten ausschließen, aber die Gefahr war mir zu hoch, falsch zu liegen.“
Die Gewinnsumme will Rishyna größtenteils investieren, um ihre Eltern beim Kauf einer Wohnung zu unterstützen. „Allerdings möchte ich mir nach der Promotion auch mal eine kleine Pause gönnen“, freut sich die Doktorandin, deren akademische Laufbahn bislang nahtlos ineinander überging. „Drei Monate Südamerika kann ich mir zum Beispiel gut vorstellen, da mich die Sprache und Kultur sehr reizen.“
Text: Jessica Scholich / August 2024