Vier Porträtbilder von Studierenden sind quadratisch nebeneinander angeordnet. Darüber steht: "Drei Fragen an ..."

Drei Fragen an …

Neue Lehr­veranstaltungen mit auf den Weg bringen, die Digitalisierung vorantreiben oder Studierenden eine Stimme geben – Gründe, sich an der Universität Mannheim zu engagieren, gibt es viele. Doch wer sind die Studierenden, die sich regelmäßig für ihre 12.000 Kommiliton*innen einsetzen? Und was bewegt sie dazu, sich in Gremien, Fakultäten oder Fach­schaften einzubringen? FORUM hat vier Studierende zu ihrer Motivation befragt.

Leonie Sindel

  • Alter: 23 Jahre
  • Amt: Mitglied des Präsidiums des Studierenden­parlaments
  • Dauer der Amtszeit: ein Jahr
  • Studien­gang: Rechts­wissenschaft (Kombinations­studien­gang)

1. Was sind Ihre Aufgaben im Studierenden­parlament?
Das Präsidium lädt zu den Sitzungen des Studierenden­parlaments ein, es leitet die Sitzungen und führt darüber Protokoll. Ebenfalls vertritt das Präsidium das Studierenden­parlament nach außen, beispielsweise im Concilium gegenüber dem Rektorat.

2. Was möchten Sie mit Ihrem Engagement erreichen?
Ich möchte damit erreichen, dass die Studierenden der Universität das Gefühl haben, dass ihre Interessen gegenüber der Universität angemessen vertreten werden. Die Studierenden sollen wissen, dass ihnen jemand zuhört und sich aktiv dafür einsetzt, die Studien­bedingungen durchgehend zu verbessern.

3. Wieso sollten sich andere Studierende Ihrer Meinung nach an der Uni Mannheim engagieren?
Studierende sollten sich engagieren, damit viele verschiedene Interessen und Sichtweisen an der Universität vertreten werden. Außerdem ist es auch eine gute Möglichkeit, sich selbst vor neue Herausforderungen zu stellen und neue Fähigkeiten zu erlernen.

Maja-Stina Köhler

  • Alter: 22 Jahre
  • Amt: Vorstand der Fach­schaft Medien- und Kommunikations­wissenschaft und Fach­bereichs­vertretung
  • Dauer der Amtszeit: ein Jahr
  • Studien­gang: Bachelor of Arts Medien- und Kommunikations­wissenschaft mit Beifach Psychologie

1. Was sind Ihre Aufgaben in der Fach­schaft?
Meine Kommilitonin Caroline John und ich leiten als Vorsitzende der Fach­schaft unter anderem deren Sitzungen und sind zuständig dafür, dass alle anderen Ämter und Delegierten im Austausch stehen und zum Beispiel aus ihren Gremien berichten. Gleichzeitig sind wir im regen Austausch mit den universitären Gremien und treffen uns regelmäßig mit deren Vertreter*innen, um über Projekte, Ersti-Woche und Feste oder über die Zufriedenheit der Studierenden zu diskutieren. Dabei bilden wir die Schnittstelle zwischen Studierenden und Dozierenden. Wir sind die ersten Ansprech­partner*innen für Studien­interessierte und Studierende unseres Fach­bereichs.

2. Was möchten Sie mit Ihrem Engagement erreichen?
Ich glaube, zwei Semester Amtszeit sind zu wenig, um Großes zu erreichen. Aber dessen bedarf es auch nicht. Das Wichtigste ist, dass wir gute Arbeit leisten und uns bei Projekten und anstehenden Terminen gut organisieren. Für uns war es zu Beginn unserer Amtszeit sehr wichtig, viele neue Erstis für die Fach­schaft zu begeistern, da wir eine sehr kleine Fach­schaft sind. Ansonsten ist es mir sehr wichtig, eine gute Ansprech­partnerin für Studierende und Dozierende zu sein. Ebenso möchte ich, dass unsere Fach­schaft nach außen hin präsenter wird und wir an vielen Events teilnehmen. Am Ende sollen alle auf die vergangenen Semester zurückschauen und sagen: „Es war eine schöne Zeit!“

3. Wieso sollten sich andere Studierende Ihrer Meinung nach an der Uni Mannheim engagieren?
Es macht sehr viel Spaß, man findet schnell Anschluss und der Austausch mit Studierenden in höheren Semestern ist hilfreich – gerade am Anfang, wenn alles neu und ungewohnt ist. Ohne uns wäre Fach­schafts­arbeit nicht möglich und diese Gremien leben von engagierten Studierenden! Man steckt zwar sehr viel Zeit und Arbeit in ein solches Amt, aber bekommt genauso viel wieder zurück, erlebt tolle Momente und hat die Möglichkeit, das Studierenden­leben mitzugestalten.

Tim Neubauer

  • Alter: 26 Jahre
  • Amt: Mitglied des Universitäts­rates
  • Dauer der Amtszeit: drei Jahre
  • Studien­gang: Master of Education Geschichte und Germanistik und Master Politik­wissenschaft (Erweiterungs­fach)

1. Was sind Ihre Aufgaben im Universitäts­rat?
Ich vertrete die Interessen der Studierenden im Universitäts­rat sowie in den gemeinsamen Sitzungen von Universitäts­rat und Senat. Dabei möchte ich die strategische Ausrichtung und Entwicklung der Universität Mannheim aus studentischer Perspektive gestalten. Außerdem übernehme ich alle weiteren Tätigkeiten eines Aufsichtsrates.

2. Was möchten Sie mit Ihrem Engagement erreichen?
Ich möchte die Universität Mannheim weiterentwickeln und zukünftig so ausrichten, dass wir den Status als exzellente Universität erhalten. Dazu zählt zum einen die Stärkung der Verbundforschung und der Aufbau neuer Forschungs­einrichtungen. Wir sollten die Qualität der Forschung steigern, ohne die Gleichstellung aus den Augen zu verlieren. Mehr Diversität in der Forschung wird auch positive Aus­wirkungen auf die Qualität haben. Zum anderen wird eine Stärkung der Forschung sich ebenfalls positiv auf die Lehre und damit das Studieren an der Universität Mannheim auswirken. Hier möchte ich neueste Er­kenntnisse der Künstlichen Intelligenz, der Digitalisierung und der Didaktik verwenden, um die Lehre weiter zu verbessern, ohne dabei den Präsenz­standort Mannheim zu gefährden.

3. Wieso sollten sich andere Studierende Ihrer Meinung nach an der Uni Mannheim engagieren?
Egal ob die Organisation der Ersti-Woche oder Verhandlungen mit dem Rektorat als Vorsitz des Fach­schafts­rates – die Universität Mannheim bietet eine große Anzahl an Möglichkeiten zur persönlichen Entwicklung. Auch die Initiativen und Fach­schaften tragen durch ihr ehrenamtliches Angebot zu dieser Vielfalt bei, die das Studium in Mannheim so einzigartig machen. Alle Studierenden profitieren im Laufe ihres Studiums davon und deshalb ist es meine Auffassung, dass wir alle der nächsten Generation durch unser Engagement die gleichen Angebote ermöglichen sollten, die unsere Zeit hier so unvergesslich gemacht haben. Außerdem kommt man mit vielen tollen Menschen in Kontakt, woraus sich lebens­lange Freundschaften entwickeln können.

Noah Machunze

  • Alter: 25 Jahre
  • Amt: Studentisches Mitglied der Studien­kommission und des Fakultäts­rats der Fakultät für Sozial­wissenschaften
  • Dauer der Amtszeit: ein Jahr
  • Studien­gang: Master of Science Psychologie mit Schwerpunkt kognitive und klinische Psychologie

1. Was sind Ihre Aufgaben in Studien­kommission und Fakultäts­rat?
In der Studien­kommission bringe ich studentische Perspektiven und Interessen in die Lehr­planung und Fortgestaltung von Dokumenten ein, die grundlegend für unser Studium sind, zum Beispiel Prüfungs­ordnung und Praktikumsordnung. In diesem Semester wurden beispielsweise digitale Prüfungs­formate fest in der Prüfungs­ordnung verankert. Im Fakultäts­rat werden diese Inhalte verabschiedet sowie über Ämter und Personalentscheidungen innerhalb der Fakultät abgestimmt. So berichten zum Beispiel Berufungs­kommissionen für neue Professuren dem Fakultäts­rat.

2. Was möchten Sie mit Ihrem Engagement erreichen?
Meinen Kommiliton*innen eine flexible Selbstgestaltung ihres Studiums ermöglichen, sodass die Rahmengestaltung der Lehre zum Beispiel mit Nebenjobs oder Ehrenämtern vereinbar bleibt. Inhaltlich versuche ich, ein breit gefächertes Lehr­angebot zu sichern, das seine Qualität auch während der Studien­gangs­reform der Psychologie, die sich seit einigen Jahren vollzieht, möglichst beibehält.

3. Wieso sollten sich andere Studierende Ihrer Meinung nach an der Uni Mannheim engagieren?
Wenn wir uns nicht zu Wort melden, brauchen wir uns im Nachhinein auch nicht zu beschweren, wenn Entscheidungen ohne uns getroffen werden. Gerade wenn sich Studien­inhalte und -organisation dynamisch wandeln, muss die Studierenden­schaft mit ihren vielfältigen Bedürfnissen in den Dialog mit der Fakultät treten. Die Fach­schaften und Gremien stellen einen sehr direkten Draht zur Fakultät sowie Erfahrungs- und Wissensschätze dar.

Redaktion: Jessica Scholich / August 2024

Die Interviews für die Artikel dieser Rubrik haben im Mai und Juni 2024 stattgefunden. Daher ist es möglich, dass Ämter in der Zeit zwischen Redaktions­schluss und Druck des Magazins neu besetzt worden sind oder Angaben nicht mehr dem aktuellen Stand entsprechen.