Land fördert Studium und Lehre mit 2,3 Millionen Euro

Selbsttests für die Studien­wahl, innovative Lehr­formate und Beratung für internationale Studierende – mit verschiedenen Projekten möchte die Universität Mannheim jungen Menschen das Studium erleichtern. Im Rahmen der zweiten Tranche des „Fonds Erfolgreich Studieren in Baden-Württemberg“ (FESt-BW) fördert das Wissenschafts­ministerium diese Projekte der Universität Mannheim mit insgesamt knapp 2,3 Millionen Euro.

Pressemitteilung vom 27. Februar 2019

In der zweiten Runde des „Fonds Erfolgreich Studieren in Baden-Württemberg“ des Wissenschafts­ministeriums war die Universität Mannheim in vier von fünf Förderlinien erfolgreich. Mit den eingeworbenen 2,3 Millionen Euro werden innovative Service- und Lehr­formate gefördert. Ziel der geplanten Maßnahmen ist es, allen Studierenden – unabhängig von Geschlecht, ethnischer und sozialer Herkunft oder besonderen Lebens­situationen – die gleichen Chancen auf Studien­erfolg zu ermöglichen.

Wissenschafts­ministerin Theresia Bauer gratulierte der Universität Mannheim zum erfolgreichen Abschneiden bei den Ausschreibungen. „Die Universität Mannheim trägt mit ihren vielfältigen innovativen Programmen dazu bei, dass alle Studierenden – ob deutschsprachig oder aus dem Ausland kommend – individuell gefördert werden können“. Sie würdigte, dass alle Maßnahmen der unterschiedlichen Förderlinien an der Universität Mannheim bestens aufeinander abgestimmt, eng miteinander verknüpft und damit Teil der Hochschul­strategie seien. „Mit dieser ganzheitlichen Konzeption unterstützt die Universität Mannheim ihre Studierenden auf dem Weg zum Studien­erfolg auf beeindruckende Weise“, so die Ministerin abschließend.

Förderlinie „Studien­start“

Im Rahmen des Projekts „Erfolgreich Studieren in Mannheim“ unterstützen insgesamt vier Maßnahmen Studierende von der Bewerbung bis zum Abschluss: Zunächst bündelt ein Informations­pfad alle Informationen – vom Studien­angebot über Beratung und Service bis zu Finanzierungs­hilfen – für Studien­interessierte kompakt auf einer Website. Damit ist es für Studien­interessierte zukünftig leichter, die Anforderungen der Studien­gänge mit den individuellen Neigungen, Vorstellungen und Kompetenzen abzugleichen. Vom Zeitpunkt der Bewerbung an finden Studien­anfängerinnen und Studien­anfänger dann in einem Erstsemesterportal alle Informationen rund zum Studien­start an der Universität Mannheim und können sich so optimal auf ihr Studium in Mannheim vorbereiten.

Studierende, die sich mit ihrem Studium schwer tun, werden mithilfe eines Früherkennungs­systems frühzeitig undgezielt über Beratungs­angebote informiert. Das aktive Anbieten von Unterstützungs­angeboten soll die Studierenden dazu ermutigen, gemeinsam mit geschulten Studien­beraterinnen und -beratern den weiteren Studien­verlauf zu planen und nach individuellen Lösungen zu suchen. In einem neu entwickelten Studierenden-Cockpit haben Studierende zudem die Möglichkeit, den eigenen Studien­verlauf jederzeit zu überprüfen und geeignete Ansprechpersonen selbst ausfindig zu machen. Ergänzt wird dieses Angebot durch eine „Spurwechsel“-Beratung, die Studierende mit starken Studien­zweifeln über alternative Berufs- und Bildungs­wege informiert.

Förderlinie „Lehr- und Lernlabore“

In der zweiten Förderlinie werden im Rahmen von fünf Teil­projekten innovative Lehr- und Lernformate mit einem hohen Praxis- und Berufsbezug entwickelt. Die Theorie-Praxis-Reflexion als lernwirksames Element steht dabei jeweils im Fokus. Umgesetzt wird dies in der Psychotherapieausbildung durch den Einsatz von Schauspielpatienten und im Bereich Mathematik durch die Zusammenarbeit mit Schülern und Schülerinnen (Service Learning). Jura­studierende erhalten die Möglichkeit, reale Fragestellungen aus der Anwalts-Praxis in Seminaren zu bearbeiten, und im Bereich Geschichte arbeiten Studierende mit regionalen Kulturinstitutionen zusammen. Im Fach BWL findet die Entwicklung innovativer Prüfungs­formate zu gesellschaft­lichen Fragestellungen statt. Das Zentrum für Lehr­erbildung und Bildungs­innnovation (ZLBI) unterstützt den Transfer der innovativen Formate universitäts­weit.

Förderlinie „Eignung und Auswahl“

Da Studien­abbrecher-Befragungen zeigen, dass mangelnde Studien­motivation eine der Hauptursachen für den Abbruch eines Studiums ist, soll im Rahmen des Projektes „Studien­wahlmotivation und Studien­anforderungen“ ein psychologischer Selbstreflexionstest entwickelt werden. Der Test soll Studien­interessierten dabei helfen, sich stärker mit der Wahl ihres Studien­fachs auseinanderzusetzen. Dazu nehmen Studien­interessierte zunächst an einem Interessenstest teil, der sie dabei unterstützt, Studien­programme zu finden, die zu den eigenen Interessen passen. In einem zweiten Schritt erhalten die Studien­interessierten dann die Möglichkeit, ihre eigenen Erwartungen an das Studien­programm mit den tatsächlichen Anforderungen des Studiums abzugleichen.

Darüber hinaus ist die Universität Mannheim an einem Verbund­projekt der psychologischen Institute in Baden-Württemberg beteiligt, das die Auswahl von Studien­bewerberinnen und -bewerbern im Fach Psychologie neu aufstellen soll. Neben einem fach­spezifischen Auswahltest sollen dabei Selbsterkundungs­verfahren entwickelt werden, die Studien­interessierten dabei helfen zu entscheiden, ob das Studium wirklich den eigenen Interessen entspricht. Entwickelt werden die Self-Assessments gemeinsam an den Universitäten Mannheim und Freiburg. 

Förderlinie „Ankunft und Studien­erfolg“

Mit dem Projekt „RISE – Rekrutierung und Integration für den Studien­erfolg“ sollen die Angebote für internationale Studierende an der Universität Mannheim weiter ausgebaut werden. Dazu gehören unter anderem verstärkte Beratung zum Studien­start und der Ausbau von Betreuungs­angeboten während des Studiums.

Kontakt:
Linda Schädler
Pressesprecherin
Universität Mannheim
Tel.: 0621 181-1434
E-Mail: schaedlermail-uni-mannheim.de