Wie verändert die Digitalisierung unsere Gesellschaft?

Ergebnisse des landes­weiten Forschungs­projekts „Gesellschaft im digitalen Wandel“ werden auf einer Webseite präsentiert

Pressemitteilung vom 10. Januar 2023
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Die Digitalisierung ist ein Teil unseres Lebens geworden. Wie aber verändert sie unser Leben und unsere Gesellschaft? Das ist die Ausgangsfrage, die über dem 2019 ins Leben gerufenen Forschungs­verbund „Gesellschaft im digitalen Wandel – Digitalisierung im Dialog“ (digilog@bw) stand. Drei Jahre lang haben Wissenschaft­lerinnen und Wissenschaft­ler von acht universitären und außeruniversitären Einrichtungen aus ganz Baden-Württemberg in 20 Teil­projekten aus unterschiedlichen Disziplinen dazu geforscht, welche Aus­wirkungen die Digitalisierung auf jede einzelne Person und die Gesellschaft hat. Das von der Universität Mannheim koordinierte Projekt ist vorerst abgeschlossen. An einer Fortsetzung der Kooperation wird gearbeitet. In einem Blog, der schon über die ganze Projektlaufzeit begleitend geführt wurde, stellen die beteiligten Wissenschaft­lerinnen und Wissenschaft­ler ihre Forschungs­ergebnisse vor. Zudem wurde ein Video der Abschluss­veranstaltung, bei der eine Auswahl der Forschungs­ergebnisse vorgestellt wurde, auf YouTube veröffentlicht.

Prof. Dr. Sabine Sonnentag und Julia Iser vom Lehr­stuhl Arbeits- und Organisations­psychologie der Universität Mannheim haben sich damit beschäftigt, wie Berufstätige arbeits­bezogene digitale Technologien in anderen Lebens­bereichen (z.B. im Privaten) nutzen, wie sie die Grenzen zwischen den unterschiedlichen Lebens­bereichen gestalten und wie sie dabei Gebrauch von den vorhandenen Handlungs­möglichkeiten machen. Als Ergebnis haben sie einen Wikipedia-Artikel zur Boundary Management Theorie veröffentlicht. Die Theorie beschäftigt sich mit den Grenzen zwischen verschiedenen Rollen, die eine Person innehaben kann (z.B. Rolle als angestellte Person, Rolle als Elternteil, Rolle als Vereins­mitglied etc.). In der Arbeits- und Organisations­psychologie wird sie in der Forschung zu Konflikten zwischen Arbeit und Privatleben verwendet.

Google, Instagram, TikTok und Co nehmen mittlerweile aufgrund ihrer Reichweite eine Vorrangstellung bei der Informations­verbreitung ein. Die Informationen, die den Nutzerinnen und Nutzern angezeigt werden, werden von Algorithmen gesteuert. Prof. Dr. Ralf Müller-Terpitz, Inhaber des Lehr­stuhls für Öffentliches Recht, Recht der Wirtschafts­regulierung und Medien an der Universität Mannheim hat untersucht, welche rechtlichen Vorgaben an eine transparente Gestaltung solcher algorithmischer Entscheidungs­prozesse gestellt werden können oder sollten. Seine Ergebnisse hat er in Form des Artikels „Algorithmen-Transparenz von Medienintermediären“ in der Zeitschrift UFITA – Archiv für Medienrecht und Medien­wissenschaft veröffentlicht.

Sarah Lutz und Frank M. Schneider vom Institut für Medien- und Kommunikations­wissenschaft der Universität Mannheim haben untersucht, welche Aus­wirkungen – positive wie negative – die Nutzung digitaler Geräte auf die mentale Gesundheit hat. Ihre Ergebnisse haben sie als Blogbeitrag veröffentlicht, in dem sie auch praktische Ratschläge geben, wie eine Mediennutzung, die sich positiv auf das psychische Wohlbefinden auswirkt, gelingen kann.

Weitere Ergebnisse des Forschungs­projekts werden fortlaufend unter #outputdigilog auf dem Blog des Verbunds veröffentlicht: https://digilog-bw.de/blog

Die Aufzeichnung der Abschluss­veranstaltung ist auf Youtube zu finden: https://www.youtube.com/watch?v=9RCDRN7Enfg&list=PLfBve91jdJ85auQSjBF4KjBeCQSb32yIa

Kontakt:
Katja Bauer
Stellv. Pressesprecherin
Universität Mannheim
E-Mail: katja.bauermail-uni-mannheim.de