GBP-Monitor: Unternehmen verringern Investitionen und Neueinstellungen in Erwartung von Energie-Embargo und weiterem Kostendruck

Die Daten vom Mai 2022 zeigen, dass immer mehr Unternehmen im Verlaufe des Ukraine-Krieges ihre Neuinvestitionen verringern: Wollten Mitte Februar noch beinahe 60 Prozent der Unternehmen in Deutschland Neuinvestitionen tätigen, galt dies zuletzt nur noch für etwa 40 Prozent.
Insbesondere Unternehmen, die auf Rohstoffe aus Russland angewiesen sind, weil sie beispielsweise Erdgas in der Produktion einsetzen, ergreifen jetzt Vorsichtsmaßnahmen: Die Bereitschaft für zusätzliche Investitionen ist bei Unternehmen, die Gas direkt im Produktionsprozess oder entlang der Lieferkette einsetzen, um 21 Prozentpunkte geringer als bei Betrieben, die Gas lediglich für die Heizung benötigen. „Dass es zu Engpässen in der Energieversorgung kommen kann, preisen viele Unternehmen bereits in ihre aktuellen Entscheidungen ein. Investitionen und Neueinstellungen sinken bei diesen Unternehmen besonders stark, was viele Betriebe lähmt“, erklärt Prof. Dr. Jannis Bischof, Inhaber des Lehrstuhls für ABWL und Unternehmensrechnung an der Universität Mannheim.