Ganz gleich, ob es um politische Konflikte, Arbeitsbedingungen, technologischen und medizinischen Fortschritt oder gesellschaftliche Krisen wie Migration, Corona oder Klimawandel geht: Der Frage nach dem angemessenen Umgang mit den Menschen, ihrer Würde und deren Missachtung kommt stets eine entscheidende Rolle zu. Das German Internet Panel (GIP) hat die soziale Würde nun messbar gemacht. Dafür haben die Forscher 3.683 Bürger*innen in Deutschland zu ihrer empfundenen Würde in der Gesellschaft, am Arbeitsplatz und in der Behandlung durch die Politik befragt.
Die Würde des Menschen ist messbar
Die soziale Würde zeigt sich in der alltäglichen Interaktion in verschiedenen sozialen Bereichen und im Gefühl, von anderen als autonomes und gleichwertiges Individuum ernstgenommen zu werden. Die Studie identifiziert zwei miteinander verbundene Aspekte der sozialen Würde: die Selbstwürde und die Anerkennung durch andere. Selbstwürde bezeichnet das Grundbedürfnis der Menschen, sich selbst als jemanden zu sehen, der*die einen nützlichen und wertvollen Beitrag zum Gemeinwohl beiträgt. Laut Befragung empfindet die Mehrheit der Bürger*innen (85 bzw. 74 Prozent) ihren Beitrag in Beruf und Gesellschaft als wertvoll und nützlich. Der Anteil derjenigen, die ihren Beitrag zur Demokratie als wertvoll und nützlich erachten, ist etwas geringer (65 Prozent).