Neue Berichtserie „Wie tickt Deutschland?“: Die Würde-Lücke in Politik, Gesellschaft und Arbeits­welt

Im ersten Bericht der neuen Serie „Wie tickt Deutschland“ unter­suchen die Mannheimer Professoren Dr. Oliver Spalt und Dr. Richard Traunmüller die Anerkennung und den Respekt, die Menschen in Deutschland in den Bereichen Politik, Gesellschaft und Arbeit erfahren. Besonders in der politischen Sphäre zeigt sich eine deutliche Diskrepanz zwischen erwartetem und tatsächlich erlebtem Respekt, die so genannte „Würde-Lücke“.

Ganz gleich, ob es um politische Konflikte, Arbeits­bedingungen, technologischen und medizinischen Fortschritt oder gesellschaft­liche Krisen wie Migration, Corona oder Klimawandel geht: Der Frage nach dem angemessenen Umgang mit den Menschen, ihrer Würde und deren Missachtung kommt stets eine entscheidende Rolle zu. Das German Internet Panel (GIP) hat die soziale Würde nun messbar gemacht. Dafür haben die Forscher 3.683 Bürger*innen in Deutschland zu ihrer empfundenen Würde in der Gesellschaft, am Arbeits­platz und in der Behandlung durch die Politik befragt.

Die Würde des Menschen ist messbar
Die soziale Würde zeigt sich in der alltäglichen Interaktion in verschiedenen sozialen Bereichen und im Gefühl, von anderen als autonomes und gleichwertiges Individuum ernstgenommen zu werden. Die Studie identifiziert zwei miteinander verbundene Aspekte der sozialen Würde: die Selbstwürde und die Anerkennung durch andere. Selbstwürde bezeichnet das Grundbedürfnis der Menschen, sich selbst als jemanden zu sehen, der*die einen nützlichen und wertvollen Beitrag zum Gemeinwohl beiträgt. Laut Befragung empfindet die Mehrheit der Bürger*innen (85 bzw. 74 Prozent) ihren Beitrag in Beruf und Gesellschaft als wertvoll und nützlich. Der Anteil derjenigen, die ihren Beitrag zur Demokratie als wertvoll und nützlich erachten, ist etwas geringer (65 Prozent).

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