Psychotherapie-Kongress an der Universität Mannheim / Öffentliche Diskussionsrunde zu Selbsthilfe­gruppen

Vom 12. bis 15. Mai findet an der Universität Mannheim das 38. Symposium der Fach­gruppe Klinische Psychologie und Psychotherapie der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (DGPs) statt. Das Motto des digitalen Kongresses ist „Grundlagen- und Psychotherapieforschung Hand in Hand“. Neu ist in diesem Jahr eine Diskussionsrunde für Selbsthilfe­gruppen, zu der Interessierte herzlich eingeladen sind.

Beim diesjährigen Symposium der klinischen Psychologinnen und Psychologen gehen die Teilnehmenden in mehr als 50 Vorträgen und über 200 Posterbeiträgen vielfältigen Themen nach: Neben Beiträgen zu aktuellen Methodentrends stellen Forschende aktuelle Forschungs­ergebnisse vor, die sich unter anderem mit Angst und Depression, den Folgen von Missbrauch im Kindes- und Jugendalter, Möglichkeiten der psychotherapeutischen Behandlung von Geflüchteten in Deutschland oder Herausforderungen bei ADHS in der Lebens­spanne beschäftigen.

Für die Hauptvorträge des Symposiums konnten die internationalen Forscherinnen und Forscher Prof. Gregory A. Miller, Ph.D., von der University of California Los Angeles, Prof. Yair Bar-Haim, Ph.D., von der Tel Aviv University und Prof. Dr. Tania Lincoln von der Universität Hamburg gewonnen werden. Professor Miller stellt in seinem Vortrag moderne Diagnostik im Zuge der „Research Domain Criteria (RDoc)” vor, die über die bisherige Einteilung psychischer Störungen hinausgehen. Bei diesem diagnostischen Ansatz sollen psychologische und biologische Krankheitsmechanismen gleichermaßen berücksichtigt werden. Professor Bar-Haim präsentiert Befunde zu neuartigen Behandlungen durch die Modifizierung von Denkverzerrungen, die aus der Grundlagenforschung zu Denkprozessen abgeleitet wurden. Darüber hinaus zeigt Bar-Haim, wie diese Behandlungs­form bei Posttraumtischen Belastungs­störungen eingesetzt werden kann. Zuletzt beschäftigt sich Professorin Lincoln in ihrem Vortrag mit der grundlegenden Veränderung des Verständnisses der Störungs­mechanismen bei schweren Psychosen in den letzten Jahrzehnten. Hierdurch haben sich neue Möglichkeiten für psychotherapeutische Interventionen eröffnet. Lincoln zeigt verschiedene Ansatzpunkte innerhalb der kognitiv-verhaltenstherapeutischen Behandlung unter Einbeziehung digitaler Technologie auf.

Die Themenbreite ist vom Organisations­team bewusst gewählt: „Unser Symposium soll verdeutlichen, wie sich psychologische Grundlagenforschung mit Modellen zur Erklärung psychischer Störungen und innovativen Behandlungs­methoden verbinden lässt“, sagt Prof. Dr. Georg W. Alpers, Organisator des Symposiums und Inhaber des Lehr­stuhls für Klinische und Biologische Psychologie und Psychotherapie an der Universität Mannheim. Die Themenbreite sorgt zudem dafür, dass das Symposium durch die Landes­psychotherapeutenkammer als Fortbildung für Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten akkreditiert ist.

Erstmals wird es auch eine öffentliche Diskussionsrunde mit Selbsthilfe­gruppen geben. Bei der öffentlichen Diskussionsrunde zu Selbsthilfe­gruppen können Betroffene, Interessierte und Selbsthilfevertretungen am 13. Mai um 15:30 Uhr mit Forschenden sowie Psychotherapeutinnen und -therapeuten in Dialog treten. Die Diskussionsrunde mit zwei einleitenden Kurzvorträgen wird moderiert von Prof. Dr. Georg W. Alpers.

Die Teilnahme an der Diskussionsrunde ist kostenlos, die Anmeldung möglich per E-Mail an: koethermail-uni-mannheim.de. Bitte verwenden Sie im Betreff „Anmeldung Diskussion Selbsthilfe Symposium 2021“.

Zur Pressemitteilung

Zurück