Studie: Repräsentation allein ist nicht ausreichend für mehr Geschlechtervielfalt

Die stärkere Repräsentation von Frauen und Minderheiten in Gremien, die das Führungs­personal von Organisationen bestimmen, reicht nicht aus, um zu mehr Geschlechter-Diversität zu kommen, solange zugleich nicht auch ein kultureller Wandel stattfindet. Das ist das Ergebnis einer jüngst publizierten Studie.

Ein Team von Wissenschaft­lern um die Ökonomen Nicola Persico von der Northwestern University und Bernhard Ganglmair von der Universität Mannheim und dem Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschafts­forschung (ZEW) hat dazu die Internet Engineering Task Force (IETF) untersucht, eine Organisation, die sich mit der technischen Weiter­entwicklung und freiwilligen Standards des Internets befasst.

Operative Führungs­kräfte der IETF werden durch ein zehnköpfiges Auswahlkomittee, dem so genannten NomCom, berufen. Die NomCom-Mitglieder selbst werden jedes Jahr nach dem Zufallsprinzip aus einem Pool Freiwilliger gewählt. “Im Fall der IETF kam es erst dann zu vermehrten Berufungen von Frauen, als kulturelle Normen, die Diversität und Inklusion fördern, mehr in den Vordergrund rückten”, schreiben die Wissenschaft­ler.

„Unsere Ergebnisse sind hochrelevant für die aktuelle Diskussion zu Frauenquoten in den politischen Parteien oder in den Führungs­etagen von Unternehmen. Sie machen deutlich, wie wichtig es ist, auf kulturelle Normen zu achten“, fasst Ganglmair zusammen. „Eine stärkere Beteiligung von Frauen muss Hand in Hand gehen mit einem Wandel in der Gesamt­organisation“.

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