Was geht die philosophische Lehre der Schulunterricht an?
Prof. Dr. Anne Burkard (Göttingen):
Was geht die philosophische Lehre der Schulunterricht an?
Inwiefern kann und sollte die philosophische Lehre an Universitäten beeinflussen, was im Philosophie- und Ethikunterricht geschieht? Es gibt sowohl zahlreiche Gründe dafür, die tatsächlich bestehenden Einflussmöglichkeiten für begrenzt zu halten, als auch plausible Überlegungen dazu, dass der Einfluss begrenzt sein sollte: von Befunden zum „Praxisschock“, mit dem neue Lehrkräfte vom Übergang aus der Universität in die Schule zwangsläufig konfrontiert würden, über Kritik an einer „Abbilddidaktik“, die Gegenstände einer akademischen Disziplin unmittelbar auf den Schulunterricht zu übertragen versucht, bis hin zu pragmatischen und hochschuldidaktischen Erwägungen zu Charakteristika polyvalenter Studiengänge, in denen Studierende mit unterschiedlichen Studienzielen lernen und nicht (primär) auf bestimmte Berufe hin ausgebildet werden sollen.
Im Vortrag zeige ich auf, inwiefern die philosophische Lehre dennoch über beträchtliche Einflussmöglichkeiten auf die Ausgestaltung des schulischen Unterrichts verfügt, und dass gute Gründe dafürsprechen, diese Möglichkeiten gezielt zu nutzen. Das führe ich anhand des Beispiels von Forderungen nach einer Diversifizierung des philosophischen Kanons an Schulen näher aus und zeige exemplarisch, wie universitäre und schulische Bemühungen um eine Kanonerweiterung ineinandergreifen können.
Alle Interessierten sind herzlich willkommen!
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