Wissenstransfer neu gedacht
Das Programm „Wissen bewegen“ wurde im Jahr 2022 am Zentrum für Lehrerbildung und Bildungsinnovation (ZLBI) ins Leben gerufen. Mit der Förderung innovativer Projekte von Mitarbeitenden der Universität soll ein kreatives Arbeitsumfeld entstehen und Wissen ausgetauscht werden.

Wissenstransfer an einer Universität umfasst nicht nur die Weitergabe von Wissen durch Lehrende an Studierende, sondern es stellt sich auch die Frage: Wie kann Wissen so vermehrt und geteilt werden, dass Mitarbeitende voneinander lernen und Innovation gefördert wird? Das Programm „Wissen bewegen“ des ZLBI möchte darauf Antworten liefern.
Ein wesentliches Ziel besteht darin, Partner*innen aus anderen Bereichen innerhalb der Universität einzubeziehen, um sich mit einem Thema auseinanderzusetzen und neue Ansätze zu testen. Bis auf die Kriterien Innovation und Wissenstransfer sind keine Vorgaben definiert. „Auch externe Partner*innen können eingebunden werden, wie die Stadt Mannheim oder andere Universitäten, die zum Beispiel Teil von ENGAGE.EU sind“, sagt Corinna Braun vom ZLBI, die „Wissen bewegen“ gemeinsam mit Julia Derkau und Letizia Motel konzipiert und umsetzt.
Viele Freiheiten für Teilnehmende
„Es ist ratsam, sich den eigenen Arbeitsbereich anzuschauen: Wie könnte ich hier etwas Innovatives bewegen und möglicherweise mit externen Kooperationspartner*innen einen Mehrwert schaffen?“, erklärt Braun. Es besteht die Möglichkeit, zwischen fächer-, abteilungs- und institutionsübergreifenden sowie internationalen Projektformaten zu wählen. Auch regelmäßige Meetings mit anderen Projektteams und Coachings sind Teil des Programms. „Idee, Konzeption und Umsetzung der einzelnen Vorhaben liegen aber ausschließlich bei den Teilnehmenden“, fügt Braun hinzu.
„Die Anträge sind sehr individuell. Bewertet werden sie sowohl von uns als auch durch ein Peer-Review-Verfahren mit externen Gutachter*innen“, sagt Braun. Die Projekte werden für zwei Jahre gefördert, die zweite Runde ist im September 2024 angelaufen. Bei den Mitarbeitenden kam das Programm bisher sehr gut an: Die Teamanzahl ist von drei in der ersten Runde bereits auf sieben in der zweiten Runde gestiegen, obwohl nur vier Projekte geplant waren. „Viele Teilnehmende der ersten Runde waren überrascht, wie viel sie über Projektmanagement gelernt haben und wie wichtig eine gute Strukturierung ist“, ergänzt Braun.
„Ein besonderer Austausch geschaffen“
Da es keine thematischen Vorgaben gibt, sind bisher ganz unterschiedliche Projekte entstanden. So lernte eine Antragstellerin an der Universität Bergen eine neue Teamentwicklungsmethode kennen und führt diese nun im Rahmen des Projekts Startklar mit Start Smart an der Uni Mannheim ein, indem sie in Kooperation mit der Norwegian School of Economics (NHH) und der Universität Bergen Multiplikator*innen ausbildet, die diese Methode an ihre Teams weitergeben können.
„Innerhalb der Uni wird so ein besonderer Austausch geschaffen“, findet Braun. „Das Projekt ist ein tolles Beispiel für den internationalen Wissenstransfer.“ Letztlich profitieren laut der Organisatorin nicht nur die Teilnehmenden – auch die Universität gewinnt Erkenntnisse darüber, wie Transfer programmübergreifend erfolgreich umgesetzt werden kann, zum Beispiel in Projekten wie TransforMA.
Text: Pascale Tamburini / April 2025
Einen Bericht zur Veranstaltungsreihe WISSENsdurst, die vom Programm „Wissen bewegen“ gefördert wird, finden Sie ebenfalls im aktuellen FORUM.