Ursprünglich stammt das Wort „fotografieren“ aus dem Griechischen und bedeutet „mit Licht malen“. Die Werke der Künstlerin Kim-Britt Eigenberger tun genau das. In ihren Fotografien verschmilzt die Grenze zwischen Malerei und Fotografie. Charakteristisch für Eigenbergers Bilder ist eine starke Farbigkeit, die den Betrachter sofort in ihren Bann zieht. Auffällig sind auch die vielen Schichten, die bei längerem Hinsehen neue Aspekte entdecken lassen. Grundlage für viele Werke der Königsbacher Künstlerin sind eigene Malereien. Mithilfe der Fotografie setzt sie den Malvorgang fort und entwickelt ihn weiter. Eigenberger vermeidet Spiegelungen durch ein spezielles Material, wodurch ihre Fotografien matt wirken. Dadurch erkennt der Betrachter erst beim genaueren Hinsehen, dass es sich um eine Fotografie und kein abstraktes Gemälde handelt.
Als Fotografin nutzt Eigenberger die Möglichkeit, das Auge des Betrachters auf bestimmte Details in ihren Gemälden zu lenken. Ihre Werke laden ein, einen zweiten Blick zu wagen, um ihre Vielschichtigkeit zu entdecken. Ein großformatiges Kunstwerk mit dem Namen „blurredlines“ ziert bereits das Foyer im ersten Stock des Westflügels. Dieses stifteten die Freunde und Förderer der Universität Mannheim auf Initiative von Prof. Dr. Hans-Wolfgang Arndt, ehemaliger Rektor und heutiger Kunstbeauftragter der Universität. Im Frühjahr 2018 eröffnete die 35-Jährige ihre erste Einzelausstellung „Color beyond Paint“ in der Galerie Backhaus in Deidesheim. Seit September sind weitere Arbeiten in einer Gruppenausstellung im Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern zu sehen. Im Rektoratsflur der Universität Mannheim sind Bilder aus den Jahren 2017 und 2018 ausgestellt.
Text: Annika Freitag / Oktober 2018