Ob Förderung von Spitzensportlern, internationalen Studierenden, jungen Menschen in finanziellen Notlagen – kaum ein hochschuleigenes Stipendiensystem ist so vielfältig wie das der Universität Mannheim. 213 Studierende sind 2018 mit einem Deutschlandstipendium ausgezeichnet. Die monatliche Fördersumme von 300 Euro pro Stipendium wird je zur Hälfte vom Bund und von privaten Förderern bereitgestellt. Neben herausragenden Leistungen in Schule und Studium ist auch gesellschaftliches Engagement ein Auswahlkriterium für das Deutschlandstipendium. Zu den 45 Stipendiengebern zählen namhafte Unternehmen, darunter BASF SE, Allianz Deutschland AG und Bertelsmann SE, aber auch Absolventen.
Neben den bereits seit vielen Jahren bestehenden Programmen, wie dem Sportstipendium, mit dem Top-Athletinnen und -Athleten die Vereinbarkeit von Studium und Sportlerkarriere ermöglicht werden soll, dem Stipendium der Stadt Mannheim sowie den DAAD-Matching- Funds-Stipendien für internationale Studierende, wurde nun auch die zweite Förderkohorte des Chancenstipendiums ausgewählt. 18 Studierende, die sich in einer finanziellen Notlage befinden und trotz aller Hürden eine hohe Motivation in ihrem Studium aufweisen, werden 2018 gefördert. Die meisten von ihnen stammen aus Ländern außerhalb der EU und das nicht ohne Grund: Studierende aus Nicht-EU-Ländern weisen eine besondere finanzielle Bedürftigkeit auf, da sie in der Regel keine Finanzierungshilfen wie BAföG, Studienkredite oder Stipendien erhalten.
Das Chancenstipendium wird durch den Rheinhyp Unterstützungsfonds (RUFE) sowie die Marie-Luise und Normann Stassen-Stiftung ermöglicht und ist für die nächsten fünf Jahre gesichert. Für das jetzige Stipendienjahr hat die Marie- Luise und Normann Stassen-Stiftung die zur Verfügung stehende Fördersumme von 50.000 Euro mit einer erneuten Spende von 5.000 Euro aufgestockt. „Meine Frau und ich haben in der ersten Förderrunde Studierende kennengelernt, deren Schicksale uns sehr bewegt haben“, sagt Normann Stassen. „Daher ist es uns ein Anliegen, im nächsten Jahr den Fördertopf zu erhöhen. Es sind vor allem die internationalen Studierenden, die unsere Hilfe benötigen.“ Das Besondere ist, dass die zugesagte Spende der Familie Stassen vom Deutschen Akademischen Auslandsdienst (DAAD) verdoppelt wird, sodass ausländischen Studierenden im laufenden Förderjahr insgesamt 10.000 Euro mehr zur Verfügung stehen.
Für die Zukunft hofft die Stiftung Universität Mannheim auf eine Vermehrung des Stipendientopfes. „Das Programm hilft Studierenden, deren Studium sonst aus finanzieller Not heraus auf der Kippe stünde. Wir würden uns daher sehr freuen, wenn sich weitere Stipendiengeber für diese Sache engagieren würden“, bekräftigt Sabrina Scherbarth, Geschäftsführerin der Stiftung Universität Mannheim.
Text: Redaktion FORUM / Oktober 2018